Audio: rbb24 Antenne Brandenbuerg | 11.07.2024 | Jürgen Hänig | Quelle: Stadt Oranienburg/S. Welzel
Holocaust-Gedenken in Oberhavel
Gedenkort für KZ Oranienburg wird neu gestaltet
Der Gedenkort für das KZ Oranienburg soll bis 2026 neu gestaltet werden. Dafür erhalte die Stadt rund 280.000 Euro Fördermittel aus dem Bundesbauministerium, teilte die Stadtverwaltung am Dienstag mit. Oranienburg gehöre zu den bundesweit 17 Städten, die aus mehr als 100 Bewerbungen für das Förderprogramm "Nationale Projekte des Städtebaus" ausgewählt worden seien. Anlässlich des Jubiläums zum 75. Bestehen des Grundgesetzes sollten mit dem Programm in diesem Jahr vornehmlich Orte der Demokratiebildung und der Erinnerung gefördert werden.
Eigentlich sollte in diesen Tagen der Prozess gegen einen 99-jährigen früheren Wachmann des KZ Sachsenhausen am Landgericht Hanau beginnen. Doch ein Sachverständiger hält den Angeklagten für dauerhaft nicht mehr verhandlungsfähig.
Eine rund 60 Meter lange Mauer ist den Angaben zufolge der letzte Überrest des KZ Oranienburg. Für die Neugestaltung des seit DDR-Zeiten bestehenden Gedenkortes liege bereits ein Architektenentwurf vor, hieß es. Mit Bildern und Texten auf Stelen solle vor der historischen Mauer die Geschichte des Konzentrationslagers und der NS-Opfer erzählt und ihrer gedacht werden.
Das KZ Oranienburg wurde von den Nazis 1933 als erstes Lager seiner Art in Preußen eingerichtet. Auf dem Gelände einer früheren Brauerei wurden den Angaben zufolge vor allem politische Gegner des NS-Systems, insbesondere Sozialdemokraten und Kommunisten, aber auch jüdische Gefangene inhaftiert. Vor 90 Jahren wurde dort der Schriftsteller und Anarchist Erich Mühsam (1878-1934) ermordet. Im Juli 1934 wurde das Lager aufgelöst.