Fertige Eisenbahnbrücke
Mehrmals verschoben und nach dreieinhalb Jahren endlich fertig: Ab Montag können Züge zwischen Deutschland und Polen bei Küstrin-Kietz dank einer neugebauten Brücke wieder über die Oder fahren. Das Bauwerk ist weltweit einzigartig.
Die Regionalbahn 26 verkehrt wieder grenzüberschreitend von Berlin aus ins polnische Kostrzyn. Am frühen Montagmorgen fuhr erstmals ein Zug der RB26 über die 260 lange Oderbrücke.
Die Strecke war mehr als dreieinhalb Jahre lang unterbrochen, weil die Eisenbahnbrücke über die Oder neu gebaut wurde. Es gab stattdessen einen Schienenersatzverkehr mit Kleinbussen. Reisende hatten erheblich längere Fahrzeiten.
Offiziell eingeweiht wird die Eisenbahnbrücke erst am Mittwoch.
Die Sperrung des Streckenabschnitts begann mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2020. Der ursprünglich geplante Fertigstellungstermin nach zwei Jahren Bauzeit wurde mehrmals verschoben: Corona, fehlende Fachkräfte sowie Mängel am Material trugen dazu bei, hieß es in einer Mitteilung der Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) am Freitag.
Das neue 260 Meter lange Brückenbauwerk über die Oder ist laut NEB die weltweit erste Netzwerkbogenbrücke mit Carbonhängern und zweigleisig befahrbar. Nun seien Geschwindigkeiten bis 120 statt wie bisher 30 km/h möglich. Dadurch verkürze sich die Fahrzeit auf dem kurzen Abschnitt um etwa zwei Minuten.
Früher verband die Eisenbahnüberführung Berlin mit Königsberg (heute: Kaliningrad in Russland) als Teil der sogenannten Ostbahn. Im Ersten Weltkrieg wurde die 1867 gebaute Brücke stark beschädigt, 1920 aus Teilen anderer zerstörter Brücken wiederhergerichtet. Auch im Zweiten Weltkrieg war das Bauwerk stark umkämpft.
Sendung: rbb24 Abendschau, 29.07.2024, 19:30 Uhr
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