Unbekannter sticht Mann am U-Bahnhof Jannowitzbrücke in den Bauch
Ein bislang unbekannter Mann hat einem 39-Jährigen am U-Bahnhof Jannowitzbrücke in Berlin-Mitte mit einem Messer in den Bauch gestochen. Das Opfer kam in der Nacht zum Sonntag mit einer schweren Stichverletzung im Unterbauch ins Krankenhaus, wie die Polizei Berlin mitteilte. Wie ein Polizeisprecher dem rbb sagte, bestand zeitweise Lebensgefahr, mittlerweile befinde sich der 39-Jährige nicht mehr in Lebensgefahr.
Ein Pärchen hatte die beiden Männer laut Polizei in der Nacht gesehen und beobachtet, wie einer der beiden eine "Stichbewegung" ausführte. Den Zeugen zufolge sackte der 39-Jährige daraufhin zusammen, wie es hieß. Der Täter flüchtete. Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung.
Charité-Mediziner schlagen Alarm: Die Zahl der Patienten mit Stichverletzungen steigt deutlich an. Anscheinend nehme die Brutalität insgesamt zu. Das habe auch psychologische Folgen für die Krankenhausmitarbeiter.
Bundesinnenministerin will Waffenrecht verschärfen
Erst am Freitagabend hatte ein 39-Jähriger einem Mann in Berlin-Neukölln mit einem Messer in den Hals gestochen. In der vorherigen Nacht erlitt ein 18-Jähriger bei einem Überfall in Berlin-Mitte mit einem Messer Stich- und Schnittverletzungen am Bein.
Die Berliner Innensenatorin Iris Spranger (SPD) hat angesichts der jüngsten Messerangriffe ihre Forderung bekräftigt, das Waffenrecht in Deutschland zu verschärfen. Der Schutz der Bevölkerung vor Missbrauch von Waffen und vor Messerkriminalität müsse verbessert werden, teilte Spranger dem rbb am Sonntag mit. Dabei sieht Spranger in erster Linie den Bund in der Pflicht.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) kündigte bereits an, das Waffenrecht zu verschärfen. Im neuen Waffenrecht werde sie "den Umgang mit Messern im öffentlichen Raum weiter einschränken", sagte sie der "Bild am Sonntag".
Über eine Reform des Waffenrechts wird bundesweit seit längerem diskutiert. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hatte zuletzt mehr Maßnahmen gegen Messerattacken gefordert. Bei einer Änderung des Waffenrechts müssten auch Bestimmungen zu Messern in den Blick genommen werden.