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Video: rbb24 Abendschau | 05.08.2024 | N. Siegmund | Quelle: Picture Alliance/Schoening

Nach Kabelbrand

Berliner Ringbahn fährt wieder durchgehend - noch viele Bahn-Einschränkungen

Nach einem mutmaßlichen Brandanschlag auf das Schienennetz entfallen noch immer Halte, es kommt zu Umleitungen und Verspätungen. Die Ringbahn fährt wieder mit geringerer Taktung durch, Regional- und Fernverkehr bleiben eingeschränkt.

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Nach dem Kabelbrand bei der Deutschen Bahn ist der S-Bahnverkehr auf den Linien S41/S42 wieder aufgenommen worden. Zwischen Westend und Beusselstraße gibt es eingleisig wieder durchgehenden Zugverkehr, wie die S-Bahn mitteilte. Die Ringbahn verkehrt demnach im Zehn-Minuten-Takt, da zwischen Westend und Beusselstraße eingleisig gefahren werde.

Der reguläre Regional- und Fernverkehr auf der Schiene werde am Mittwochmorgen wieder aufgenommen, teilte die Deutsche Bahn am Montagmorgen mit.

Umfangreiche Reparaturen notwendig

Seit Freitag hatte es nach einem Kabelbrand Einschränkungen im Bereich Jungfernheide gegeben, die Ringbahn war unterbrochen und es gab Ersatzverkehr mit Bussen. Die Fernverkehrszüge der Bahn werden weiterhin umgeleitet, der Halt in Berlin-Spandau entfällt. Nach rbb-Information fahren viele Züge am Berliner Hauptbahnhof am Montagmorgen mit Verspätungen.

Reparaturarbeiten laufen noch bis Dienstagnacht, so die Deutsche Bahn. So seien vom Kabelbrand zahlreiche Weichen und Signale betroffen. Die rund 30 beschädigten Kabel, die sich in weitere 1.000 Adern verzweigten, würden stückchenweise erneuert und neu verdrahtet. Um den Zugbetrieb wieder aufnehmen zu können, müssten umfangreiche Testungen und Sicherheitsmessungen vorgenommen werden.

Kabelbrand

Bahnverkehr in Berlin nach mutmaßlichem Brandanschlag weiter gestört

Auch am Wochenende müssen Bahnreisende in Berlin mit starken Einschränkungen rechnen. Grund sind Schäden an Kabeln nach einem Brand. Die Polizei ermittelt hinsichtlich eines Anschlags und prüft ein Bekennerschreiben.

Folgende Linien sind noch gestört

Der Abschnitt zwischen Hauptbahnhof und Spandau - Fernverkehrszüge mit planmäßigem Halt an beiden Bahnhöfen werden vereinzelt über den nördlichen Außenring nach Gesundbrunnen umgeleitet und verspäten sich dadurch laut Bahn um etwa 20 Minuten. Zwischen Hauptbahnhof und Spandau entfällt der Halt in Jungfernheide. Jungfernheide ist mit der U-Bahnlinie 7 erreichbar.

Alle Züge der RE4 zwischen Spandau und Hauptbahnhof entfallen, sowie der Halt Jungfernheide. Als Ersatz kann die S-Bahn genutzt werden.

Bei der RE6 entfallen alle Züge zwischen Hennigsdorf und Charlottenburg. Als Ersatz können die Züge der Berliner S-Bahn genutzt werden - wwischen Hennigsdorf und Berlin Friedrichstraße die S25. Berlin Jungfernheide ist mit der U-Bahnlinie 7 erreichbar.

Alle Züge der RB10 beginnen und enden in Charlottenburg, die Halte in Jungfernheide, Berlin Hauptbahnhof, Potsdamer Platz und Südkreuz entfallen. Als Ersatz kann die S-Bahn genutzt werden.

Auch im Regionalverkehr kommt es zu Umleitungen, Verspätungen und Haltausfällen. Die Züge der Linie RB14 zwischen Nauen und Südkreuz fallen aus. Als Ersatz können die Züge der Linien RE2 und RB10 genutzt werden - RB10 fährt abweichend von und nach Berlin-Charlottenburg.

Für die RB21 gilt: Alle Züge der Linie beginnen und enden in Spandau, die Halte Jungfernheide und Gesundbrunnen entfallen. Als Ersatz können die Züge der S-Bahn genutzt werden.

Mutmaßlich linksextremes Bekennerschreiben veröffentlicht

Wenige Stunden nach dem Brand tauchte im Internet ein Bekennerschreiben auf. Auf der Internetplattform "Indymedia", die häufig von Linksextremisten genutzt wird, hieß es, das Schienennetz der Deutschen Bahn sei "Teil der Nato-Militärinfrastruktur". Mit dem Brandanschlag habe man "Krieg und Kolonialismus sabotieren" wollen.

Da es auch auf der Bahnstrecke zwischen Bremen und Hamburg vergangene Woche zu einem mutmaßlichen Brandanschlag kam und dieser Vorfall in dem Bekennerschreiben ebenfalls erwähnt wird, hatten die Polizeibehörden in Bremen, Hamburg und Berlin gemeinsam geprüft, ob das Schreiben authentisch ist. Auf rbb-Anfrage teilte die Bremer Polizei am Montag mit, dass eine "abschließend eindeutige Bewertung hinsichtlich der Authentizität des Selbstbekenner-Schreibens durch die beteiligten LKA nicht bestätigt werden" könne. Die Landeskriminalämter gehen demnach allerdings davon aus, dass die Anschläge einen linksextremistischen Hintergrund haben.

Sendung: Radioeins, 05.08.2024, 09:30 Uhr

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