Früherer Truppenübungsplatz
Der Waldbrand bei Jüterbog ist nach drei Tagen eingedämmt - die Feuerwehr hat das Gelände am Sonntag dem Eigentümer übergeben. 180 Hektar Waldboden hatten gebrannt.
Der Waldbrand auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz nahe Jüterbog (Teltow-Fläming) ist gelöscht. Es seien keine weiteren Maßnahmen der Einsatzkräfte mehr nötig, teilte die Feuerwehr der Stadt am Sonntag mit. Die Eigentümerin der Fläche, die Stiftung Naturlandschaften Brandenburg, habe die Brandwache übernommen. Die Lage wurde von den Behörden zuletzt bereits als nicht mehr besorgniserregend eingeschätzt.
Ein Feuerwehrsprecher sagte dem rbb am Samstag, dass man davon ausgehe, dass der Brand in absehbarer Zeit von alleine erlischt. Er sprach in diesem Zusammenhang von guten Wetterbedingungen. Der Waldbrandschutzbeauftragte in Brandenburg, Raimund Engel, hatte vorher schon gesagt, dass in der Nähe des Brandes weder Orte noch Infrastruktur sind, die gefährdet sein könnten.
Seit Donnerstag hatte sich der Brand auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz "Altes Lager" immer weiter ausgebreitet. Laut Feuerwehr war eine Fläche von rund 180 Hektar betroffen, ungefähr halb so groß wie das Tempelhofer Feld.
Wegen des Brandes hatte die Regionalleitstelle Brandenburg mit einer amtlichen Gefahreninformation vor Rauch und möglicher Geruchsbelästigung gewarnt - diese Warnung wurde am Samstagvormittag zurückgezogen. Bis zu 40 Einsatzkräfte löschten sowohl vom Boden als auch aus der Luft. Unterstützt wurden die Einsatzkräfte wie bereits am Donnerstag durch einen Löschhubschrauber der Bundespolizei.
Das Feuer war am Donnerstag aus noch ungeklärter Ursache gegen 11:40 Uhr ausgebrochen. Engel zufolge handelte es sich bei dem Waldbrand zunächst um ein Bodenfeuer. Zunächst hatte die Feuerwehr von einer etwas mehr als zehn Hektar großen Fläche bei Neuheim gesprochen. Sie hatte allerdings gewarnt, dass sich der Brand ausdehnen könne.
In den vergangenen Jahren kam es auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz mehrfach zu größeren Waldbränden. Im Sommer 2023 brannte es dort auf einer Fläche von etwa 733 Hektar. 2019 brannten dort sogar mehr als 800 Hektar. Die Brandbekämpfung auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz gestaltet sich besonders schwierig: Das Gelände ist mit alter Munition belastet, was die direkte Brandbekämpfung vor Ort verhindert. Die Feuerwehr kann wegen der Explosionsgefahr nicht an die Brandherde herankommen.
Auf dem Platz sei seit 1864 scharf geschossen worden. In der Konsequenz liegen dort Munitionsteile von drei Armeen, sagte Andreas Meißner, geschäftsführender Vorstand der Stiftung Naturlandschaften Brandenburg, dem rbb. Das Feuer habe sich in einem der am stärksten mit Kampfmitteln belasteten Bereiche entzündet.
"Wir kennen dieses Thema seit Jahren, wir arbeiten sehr intensiv an einem Sicherheitskonzept für diese Flächen", sagte Meissner. Teil dessen sind auch die bereits bestehenden, bis zu 50 Meter breiten Schneisen.
Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 30.08.2024, 19:30 Uhr
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