rbb24
  1. rbb|24
  2. Panorama
Audio: Antenne Brandenburg | 21.08.2024 | Isabelle Schilka | Quelle: dpa/Jens Büttner

Neue Studie

Trotz Leerstands: In Cottbus könnten bald viele Wohnungen fehlen

In Cottbus könnten in den nächsten Jahren hunderte Wohnungen fehlen. Das zeigt eine aktuelle Studie des Pestel-Instituts, welches regionale Wohnungsmärkte untersucht. Die Analyse wurde im Auftrag des Bundesverbandes Deutscher Baustoff-Fachhandel (BDB) durchgeführt.

Demnach würden bereits jetzt 290 Wohnungen in der Stadt fehlen. Um dem Wohnungsbedarf gerecht zu werden, müssten laut Studie jährlich rund 160 neue Wohnungen entstehen. Doch mit Blick auf die aktuelle Entwicklung werde das Baupensum nach Einschätzung des Instituts vermutlich eher schrumpfen.

Interview | Sonderausschuss Strukturentwicklung

"Wir bräuchten noch mehr Menschen in der Lausitz"

Vier Jahre lang hat ein Sonderausschuss die Strukturentwicklung in der Lausitz begleitet. Am Mittwoch legt er seinen Abschlussbericht vor. Im Interview spricht der Vorsitzende darüber, was bisher gut läuft - und wo es im Strukturwandel noch hapert.

Viele leerstehende Wohnungen nicht mehr bewohnbar

Von Januar bis Mai dieses Jahres wurden in Cottbus 82 Baugenehmigungen erteilt. Im letzten Jahr waren es in diesem Zeitraum noch 229 gewesen. Das entspricht einem Rückgang von 64 Prozent.

Auch die über 3.800 leerstehenden Wohnungen in der Stadt würden nur begrenzt Potential bieten, die Lücke zu schließen. Weit mehr als die Hälfte dieser Wohnungen würden schon mindestens ein Jahr oder länger nicht bewohnt werden - oft, weil sie nicht mehr bewohnbar sind.

Viele leerstehenden Wohnungen müssten teuer saniert werden, so die Studie. Das sei mit Blick auf immer neue Auflagen und Vorschriften aber oft ein Wagnis für Eigentümerinnen und Eigentümer. Es fehle politische Verlässlichkeit.

Institut übt Kritik an Bundespolitik

Die Autoren der Studie kritisieren mit Blick auf die Analyse auch den geplanten Bundeshaushalt für das nächste Jahr. Dringend benötigte Fördermittel für den Wohnungsbau würden fehlen.

Vor allem für den Bau von Sozialwohnungen sei das der Fall. Statt den vorgesehenen 3,5 Milliarden Euro bräuchte es dafür mindestens 12 Milliarden vom Bund. Das Pestel-Institut warnt nun vor einer "Absturz-Spirale beim Wohnungsneubau".

Sendung: Antenne Brandenburg, 21.08.2024, 13:30 Uhr

Artikel im mobilen Angebot lesen