Brandenburger Imker rechnen mit durchschnittlicher Honigernte
Die Imker in Brandenburg erwarten eine durchschnittliche Honigernte. Der Ertrag pro Bienenvolk würde zwischen 20 und 30 Kilogramm Honig landen, sagte Holger Ackermann vom Landesimkerverband dem rbb am Dienstag.
Dabei ist die Frühjahrstracht in einigen Landesteilen durch Frostschübe fast komplett ausgefallen. "Das liegt zum Teil daran, dass in einigen Regionen sogar die Lindenblüten erfroren sind," sagte Ackermann.
Der fehlende Blütenbestand führte zu großen Unterschieden bei der Honigernte. Während einige Imker weniger betroffen waren, haben viele im Vergleich zu den üblichen Honigerträgen wesentlicher weniger Honig geerntet. Außerdem sei es in diesem Jahr deutlich schwieriger, blütenreinen Honig anzubieten, so Ackermann. Viele Bienenvölker hätten sich zum Ausgleich auf Wiesen bedient, auf denen verschiedene Blühpflanzen vorkommen.
Nach den kalten Frühjahrsnächten und der erfrorenen Obstbaumblüte sind viele Völker abgestorben. Mittlerweile habe sich der Bestand jedoch wieder erholt, so Ackermann: "Wir haben unsere Völker vermehrt und geteilt, um die Verluste auszugleichen."
Neben den Kälteeinbrüchen sind die Bienen auch durch die immer häufiger auftretende Bienenseuche amerikanische Faulbrut bedroht. Die Seuche kann von Bienen, die damit in Kontakt kommen, in den Bau eingeschleppt werden. Sie führt dazu, dass die infizierten Bienenlarven sterben. "Wichtig ist, dass sie sich nicht ausbreitet und dass die Imker sich an die Regeln halten. Also nicht in die Region nicht rein- oder rauswandern, da kann man sich Sporen mitnehmen und die sind sehr aggressiv", appelliert Ackermann. Er hoffe, dass die Seuche eingedämmt wird.
Bienenseuche bisher nur in Teltow-Fläming
In Deutschland sind im Jahr 2024 bereits über 40 Fälle der amerikanischen Faulbrut bekannt. Bienenvölker in Brandenburg blieben bis auf einen im Juli aufgetretenen Ausbruch im Landkreis Teltow-Fläming bisher verschont. Damit Ausbrüche in Zukunft verhindert werden könnten, sei es auch wichtig, den Bienen keinen Fremdhonig zugänglich zu machen, weil dieser mit den Sporen belastet sein könnte, so Ackermann. Wer Bienen unterstützen möchte, sollte besser Blühpflanzen aussäen.
Im Landesverband sind rund 3.300 Imker organisiert. Jeder Imker betreut im Schnitt zehn Völker.