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Video: rbb|24 | 14.08.2024 | Julian von Bülow | Quelle: privat

Brandenburg

Frieda rennt! - Der wohl schnellste Dackel Deutschlands kommt aus Ludwigsfelde

Als Underdog geboren, doch mit Büffelfleisch an die Spitze des deutschen Dackelsports gesprintet: Dackeldame Frieda könnte demnächst sogar auf internationalen Strecken punkten, hofft ihre Familie Müller. Von Elisa Senz

"Weil Frieda das größte Rennen in Deutschland schon gewonnen hat, träumen wir nun von europäischer oder internationaler Ebene." Das sagt Stefan Müller ruhig, während die Dackeldame Frieda kaum stillhalten kann. Sie träumt wohl eher davon, dass ihr Herrchen jetzt endlich den Ball wirft.

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Frieda, der Familienhund der Müllers in Ludwigsfelde (Teltow-Fläming), holte im Juni den ersten Platz bei einem Rennen der Kaninchen- und Zwergdackel in Magdeburg. Dass sie aber überhaupt an Dackelrennen teilnehmen könnte, war nicht absehbar: Zur Geburt war sie die Letzte und auch die Kleinste im Wurf. Das Gerangel am Futternapf gegen ihre Geschwister sei schwer gewesen. Zudem habe sie seit jeher Magenprobleme und vertrage das meiste Futter nicht, erzählt Müller. Auf Anraten des Tierarztes gebe es nun allerlei vom Büffel: Fleisch, Haut und Knochen und Achillessehne. So konnte die mittlerweile fast dreijährige Frieda aufgepäppelt werden.

Im Grunewald wurde eine Karriere geboren

Frieda ist Brandenburgerin, doch ihr Talent hat Familie Müller am Berliner Grunewaldsee entdeckt. "Dort treffen wir viele Dackel, mit denen sie spielt und rennt. Dabei haben wir gesehen, dass sie immer die Schnellste ist", erzählt Stefan Müller. Auf Instagram hätten seine Frau und er zufällig von einem Dackelrennen gelesen und sich angemeldet. Letztes Jahr, beim Wettrennen in Oberkrämer (Oberhavel), sei sie von den etwa 50 Dackeln direkt Zweite geworden.

"Dann dachten wir, wir melden uns jetzt auch beim größten deutschen Dackelrennen in Magdeburg an", erzählt Stefan Müller sichtlich stolz. Als kleinste Hündin war sie Publikumsliebling. Mit 40 Metern in rund fünf Sekunden ließ sie mit Abstand ihre Konkurrenten hinter sind - und holte sich in der Kategorie den Siegertitel.

Stefan Müller trainiert seine Dackeldame Frieda im Wald. | Quelle: rbb/Elisa Senz

Bis zur Ziellinie... und noch viel weiter!

Das Geheimnis von Friedas Schnelligkeit ist orange und rund: Während Frauchen Julia Müller am Wettkampfstart die Dackeldame festhält, hält Friedas Herrchen ihr ihren heißgeliebten orangen Ball vor die Nase, läuft Richtung Ziel und wirft ihn beim Startschuss hinten die Ziellinie, sodass Frieda darüber hinausrennt. Frieda schießt los, denn die anderen Hunde sollen ihren Ball nicht bekommen. Der orange Ball ist ihr Heiligtum – auch beim Gassigehen.

Der Sport soll aber das Leben des Zwergdackels nicht dominieren. "Frieda bringt uns immer Kienäpfel und Stöcker und möchte eigentlich nur apportieren. Das unterbinden wir, und versuchen, ganz normal mit ihr spazieren zu gehen", erzählt Stefan Müller. Frieda solle sich nicht übernehmen. Deswegen trainieren sie pro Tag nur 15 Minuten. Wenn Frieda mal nicht rennt, sondern zu Hause ist, dann schlafe sie den ganzen Tag und kuschele gerne.

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Kinderspiel auf Augenhöhe

Am glücklichsten macht Julia und Stefan Müller, dass die Dynamik zwischen Frieda und ihrem einjährigen Sohn Moritz funktioniert. "Wir freuen uns, dass sie so viel Spaß miteinander haben, dass sie so lieb zueinander sind und sich gegenseitig akzeptieren", sagt Stefan Müller. Noch seien Moritz und Frieda auf Augenhöhe und spielten zusammen unter Beobachtung.

Im September wird es dann wieder spannend für Frieda und die Familie: Dann wird die flinke Hündin in Oberkrämer am Start sein. Müllers können entspannt sein, einen Titel hat sie Grunde ja schon. Und im nächsten Jahr gibt es dann auch die erste offzielle Deutsche Meisterschaft - wieder in Magdeburg.

Sendung: Der Tag, 14.08.2024, 18 Uhr

Beitrag von Elisa Senz

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