Frankfurt (Oder)
Die Brandenburger Verbraucherzentrale schlägt vor, in Frankfurt (Oder) ein Zentrum für mittel- und osteuropäischen Verbraucherschutz einzurichten.
Das bereits bestehende Deutsch-Polnische Verbraucherinformationszentrum (VIZ) soll dabei als Ausgangspunkt dienen. Das VIZ bietet derzeit Beratungen zu Handwerkerleistungen, Wareneinkauf im stationären Handel und im Internet, Reisen, Pflege- und Betreuungskräften und zu ärztlichen Dienstleistungen für deutsche und polnische Verbraucher an.
Nach dem deutsch-polnischen Vorbild sollten zukünftig auch Angebote für Verbraucher weiterer mittel- und osteuropäischer Länder dazukommen, so der Vorschlag der Verbraucherzentrale. Ein Beispiel aus der Praxis sind erste Hilfsangebote für Geflüchtete aus der Ukraine.
"Wir haben eigentlich seit Anfang des Krieges, also seit dem Beginn der Invasion angefangen, auch Hilfe für Schutzsuchende aus der Ukraine bei uns aufzusetzen", sagte Katarzyna Trietz, Leiterin Recht und Verbraucherschutz der Verbraucherzentrale Brandenburg, dem rbb. Das wolle man ausbauen. Nach einem EU-Beitritt der Ukraine könnte anschließend das Angebot für Ukrainier, die in der Ukraine leben, erweitert werden.
Man würde sich nun mit potenziellen Partnern und Geldgebern in Verbindung setzen, so Trietz. Außerdem würde man sich mit Mitarbeitern der Universität Frankfurt (Oder), die Kenntnis der Märkte in der Ukraine und des ukrainischen Rechts hätten, austauschen.
Durch die Digitalisierung würden Ländergrenzen immer weniger sichtbar, hieß es vonseiten der VZB. Sie verweist dabei auf eine repräsentative Forsa-Umfrage von 2023, die sie selbst in Auftrag gegeben hatte. Danach haben 85 Prozent der Brandenburgerinnen und Brandenburger aus grenznahen (weniger als 50 Kilometer von der Grenze entfernten) Städten und Gemeinden schon einmal in Polen eingekauft oder eine Dienstleistung in Anspruch genommen. Bei Menschen aus weiter entfernten Wohnorten sind es 53 Prozent.
Sendung: Antenne Brandenburg, 27.08.2024, 11:30 Uhr
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