Von Kamera überführt
Latschen, Fußballschuhe, Arbeitsschuhe mit Stahlkappen, sogar Rollschuhe - in der Siedlung Neu Bückgen, einem Ortsteil von Großräschen (Oberspreewald-Lausitz), haben Füchse offenbar über Wochen immer wieder Schuhe gestohlen.
Auf die Schliche gekommen sind ihnen Monika Hedt und ihr Ehemann. Nachdem bereits mehrfach Schuhe abhandengekommen waren, installierten die beiden gemeinsam mit ihrem Nachbarn eine Kamera - und konnten so zwei Füchse mit jeweils zwei Schuhen im Maul beobachten. Bei der weiteren Suche im Wald kamen dutzende Schuhe zum Vorschein, zum Teil ganze Paare, meist aber nur einzelne Exemplare.
Familie Hedt holt die Schuhe aus dem Wald, viele Einwohner kommen daraufhin zu ihr und holen sich die fehlenden Exemplare ab.
Bei den "Tätern" handelt es sich um junge Füchse, die durch die Gärten wandern und mit den Schuhen spielen würden, sagt Elke Faber, Vorsitzende des Jagdverbandes Senftenberg. "Da wir jetzt überall Jungtiere haben, die sich neue Reviere suchen, sieht man sie viel. Da sind eben auch ein paar Zeitgenossen dabei, die irgendwelche Faxen machen", so Faber.
Die erwachsenen Füchse seien wegen immer mehr Waschbären und Wölfen in der Region zurückhaltender und ruhiger, so Faber. "Die Kleinen sind jetzt noch schön dusselig und dumm und deshalb sieht man die überall", sagt die Vorsitzende.
Gegen Füchse könnten Fallen aufgestellt werden, erklärt Faber. Allerdings nur mit Genehmigung. Derzeit könne aber nicht von einer Plage gesprochen werden, so Faber. Sie rät den Bewohnern der Siedlung daher, die Schuhe lieber ins Haus zu stellen. "Das verliert sich dann mit dem Alter wahrscheinlich", so die Vorsitzende des Jagdverbands zu der Frage, wie lange die Tiere noch auf Schuhsuche gehen.
Monika Hedt will ihr Sammelsurium an Schuhen nur noch wenige Tage für mögliche Beklaute aufbewahren. Danach will sie die restlichen Schuhe einfach entsorgen.
Sendung: Antenne Brandenburg, 12.08.2024, 14:40
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