Öffnung nach Berliner Großevents
Christopher Street Day, Fußball-EM, Velo-City: Ein Großevent nach dem anderen führte zu einer monatelangen Sperrung der Straße des 17. Juni. Diskutiert wurde bereits, die Straße dauerhaft für motorisierten Verkehr zu schließen. Jetzt öffnet sie erstmal wieder.
Nach monatelanger Sperrung ist die Straße des 17. Juni zwischen Großer Stern und Brandenburger Tor wieder für den Autoverkehr freigegeben. Die Strecke sei wieder in beide Richtungen befahrbar, meldete die Verkehrsinformationszentrale (VIZ) bei X am Montagabend.
Der Abschnitt der Straße war seit Anfang Mai gesperrt, unter anderem während der Fußball-Europameisterschaft für die große Fanzone. Zwischendurch fand die große ADFC-Sternfahrt statt. An den vergangenen Wochenenden führte der Christopher Street Day und das Velo-City-Radrennen an dem Abschnitt vorbei.
Im Bereich Großer Stern könnte allerdings in den nächsten Tagen noch ein Camp für Verkehrsbehinderungen sorgen.
Nach einer Demonstration zum vierten Jahrestag der großen "Querdenken"-Demonstration gegen die damaligen Corona-Maßnahmen ist Initiator Michael Ballweg mit anderen Teilnehmern in Berlin geblieben. Die Hofjägerallee, die ebenfalls auf den Großen Stern zuläuft, war dafür zunächst gesperrt. Nach Gesprächen zwischen Polizei und Veranstalter wird das bis zum 13. August dauernde Camp zur Siegessäule umziehen, wie beide mitteilten.
Zwischenzeitlich gab es Diskussionen, ob die Strecke zwischen Brandenburger Tor und Großem Stern nicht dauerhaft nur für Fußgänger und Fahrradfahrer zugänglich sein sollte. Die Grünen-Abgeordnete und sportpolitische Sprecherin Klara Schedlich machte den Vorschlag, ob man daraus nicht dauerhaft einen Veranstaltungsort machen könnte - mit echtem Rasen und fest installierten Toiletten. "Jetzt, wo der Rasen da liegt, hat es zumindest etwas Gutes - und zwar, dass das Ganze schön aussieht und vielleicht dazu anregt, generell darüber nachzudenken, ob man nicht aus hässlichen Betonautostraßen auch Grünflächen machen könnte", so Schedlich, als die Fanmeile noch stand.
Dass eine dauerhafte Sperrung der Straße nicht vorgesehen ist, bekräftigte die Senatsverwaltung für Mobilität jedoch auf schriftliche Anfrage. Als Begründung machte die Behörde zwei Aspekte geltend: Zum einen sei die Straße des 17. Juni "eine wichtige Hauptverkehrsachse, insbesondere auch für Wirtschaftsverkehre, durch unsere Stadt". Außerdem würde eine dauerhafte Sperrung "nicht zu weniger Verkehr, sondern zu einer Verdrängung der Verkehre zulasten anderer Straßen und damit Wohngebiete führen".
Sendung: rbb24 Abendschau, 05.08.2024, 19:35 Uhr
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