"Letzte Generation"
Es geht um Sachschäden von insgesamt mehreren hunderttausend Euro: Weil er unter anderem eine Privatyacht orange besprüht haben soll, hat die Staatsanwaltschaft einen 20-jährigen Aktivisten der "Letzten Generation" angeklagt.
Die Berliner Staatsanwaltschaft hat einen 20-jährigen Klimaaktivisten wegen Sachbeschädigung am Amtsgericht Tiergarten angeklagt.
Es geht um drei Farbattacken der Gruppe "Letzte Generation", die sich im Juni 2023 in Norddeutschland abgespielt haben:
Die Berliner Staatsanwaltschaft ist zuständig, weil der Angeklagte seinen Wohnsitz in der Hauptstadt hat. Die mutmaßlichen Mittäter würden gesondert verfolgt, hieß es.
Wegen Farbattacken und Sitzblockaden der "Letzten Generation" sind allein in Berlin 4.844 Verfahren eingeleitet worden, Ende Juli waren davon noch 215 offen.
Ende August wurde ein 65-jähriger Aktivist wegen zahlreicher Straftaten bei Blockaden der Gruppe zu einer Haftstrafe von einem Jahr und zehn Monaten ohne Bewährung verurteilt.
Für eine Farbattacke auf das Bundeskanzleramt verurteilte das Amtsgericht Tiergarten einen 49-Jährigen zu einer Geldstrafe von 3.500 Euro.
Im Fall der besprühten Weltzeituhr am Alexanderplatz wurden Geldstrafen zwischen 600 und 2.100 Euro verhängt.
Teuer könnte die "Letzte Genaration" auch die Besetzung des BER im November 2022 zu stehen kommen. Der Flughafen hat sechs Klimaaktivisten auf insgesamt 33.000 Euro Schadenersatz verklagt. Zusätzlich fordert die Bundespolizei für diverse Einsätze bei Protestaktionen knapp 6.400 Euro von der Gruppe.
Nach Angaben des Bundesamts für Verfassungsschutz ist Berlin das Bundesland mit der höchsten bekannten Zahl von Aktivisten der "Letzten Generation" (283), gefolgt von Baden-Württemberg (183), Bayern (122), Niedersachsen (117) und Nordrhein-Westfalen (106). Laut aktuellem Lagebild sieht der Verfassungsschutz gleichwohl "keine hinreichend gewichtigen Anhaltspunkte für eine verfassungsfeindliche Bestrebung".
Sendung: Antenne Brandenburg vom rbb, 09.09.2024, 14:30 Uhr
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