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Audio: rbb24 Inforadio | 02.09.2024 | Ingo Janssen | Quelle: dpa/J. Büttner

Start ins neue Schuljahr

Lehrermangel in der Region bleibt bestimmendes Thema

Für Hunderttausende Schülerinnen und Schüler in Berlin und Brandenburg beginnt am Montag das neue Schuljahr. An den Schulen aber muss weiterhin improvisiert werden - weil es an Lehrkräften fehlt.

In Berlin und Brandenburg sind die Sommerferien zu Ende. Für rund 726.000 Schülerinnen und Schüler in der Region beginnt am Montag das neue Schuljahr.

An den allgemeinbildenden Schulen in Berlin werden nach Angaben der Bildungsverwaltung rund 404.000 Kinder und Jugendliche unterrichtet. Das sind so viele wie seit 25 Jahren nicht mehr.

Auch in Brandenburg ist die Zahl der Schülerinnen und Schüler gestiegen; laut Bildungsministerium in Potsdam auf rund 322.000. Darunter sind etwa 25.000 Erstklässler, die am Wochenende ihre Einschulungsfeier hatten. In Berlin werden die rund 37.000 Schulanfänger erst am kommenden Samstag eingeschult.

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Lehrer fehlen in der Region - Berlin setzt auf Verbeamtung

In beiden Bundesländern fehlt es weiterhin an Lehrkräften. In Berlin waren den Angaben zufolge zuletzt noch knapp 700 Stellen unbesetzt. Verbeamtungen sollen helfen, den Lehrerberuf in Berlin attraktiver zu machen, erklärte die Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU). Bis Ende 2025 sollen alle Lehrer, die verbeamtet werden möchten, diesen Status auch erhalten.

In Berlin kommen demnach etwa 12.000 Lehrer infrage, von denen 1.400 nicht verbeamtet werden wollen. Seit März wurden demnach etwa 3.300 Lehrer verbeamtet, 1.800 Anträge seien noch in Bearbeitung. Grund für das gestiegene Tempo sei eine Beratungsfirma, die die Verwaltung im März engagierte. "Uns ist es inzwischen möglich gewesen, allein zwischen Mai und Juli 1.135 Bestandslehrkräfte zu verbeamten", so Günter-Wünsch.

Brandenburg setzt weiter auf viele Quer- und Seiteneinsteiger als Lehrer

In Brandenburg fehlen rund 450 Lehrerstellen, ausgeschrieben sich aktuell aber nur 378 Stellen, wie der Bildungsminister Steffen Freiberg (SPD) erklärte. Die Unterschiede zwischen den beiden Zahlen hingen mit laufenden Besetzungsverfahren und der Tatsache zusammen, dass einige Stellen noch nicht ausgeschrieben seien, hieß es aus dem Ministerium. Es würden jedoch fortlaufend weitere Lehrerinnen und Lehrer eingestellt, heißt es; darunter viele Quer- und Seiteneinsteiger.

Im Vergleich zur Situation von vor einem Jahr hat sich die Lage in Brandenburg damit kaum verbessert. Damals waren zu Beginn des Schuljahres rund 460 Vollzeitstellen noch nicht besetzt. "Dass wir die Lücke nicht ganz schließen konnten, hat sich abgezeichnet", sagte Freiberg. Man könne die Situation nicht schönreden, der Personalmangel sei die größte Herausforderung und treffe alle Schulen im Bundesland.

Freiberg begründete den Mangel unter anderem mit einem "erheblichen" Anstieg der Schülerzahlen. Im kommenden Schuljahr würden ungefähr 5.000 Schülerinnen und Schüler mehr unterrichtet. Das hängt nach Angaben des Ministers unter anderem mit geburtenstarken Jahrgängen und Zuzügen aus Berlin zusammen.

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Landeselternrat: ohne Seiteneinsteiger "kompletter Zusammenbruch"

Der Landeselternrat in Brandenburg bemängelte zu Schulbeginn große Versäumnisse im Bildungsbereich. "Ohne Seiteneinsteiger würde der Schulbetrieb komplett zusammenbrechen", hieß es in einer Mitteilung des Rates. Nach Angaben des Bildungsministeriums seien 455 Vollzeitstellen für Lehrer unbesetzt. "Wir gehen aber von einer höheren Lücke aus, denn bei steigenden Schülerzahlen vergrößert sich auch der Bedarf", betonte die Elternvertretung.

Trotz der Zusage des Ministeriums, dass die Kernfächer abgesichert seien, gebe es auch dort Bedenken, so der Landeselternrat. "Wissensdefizite aus der Pandemiezeit konnten bisher noch nicht ausgeglichen werden." Es brauche Lösungsansätze und mehr Investitionen in die Bildung, führte der Rat in der Mitteilung aus. Der politische Fokus müsse endlich auf die Bildung gelegt werden.

In Brandenburg arbeiten dieses Schuljahr nach Angaben des Bildungsministers Steffen Freiberg (SPD) so viele Lehrkräfte wie lange nicht mehr. Rund 3.110 Lehrerinnen und Lehrer seien eingestellt worden, davon seien knapp 1.700 Seiteneinsteiger.

Polizei in Brandenburg kündigt verstärkte Kontrollen zum Schulbeginn an

Die Polizei in Brandenburg hat angekündigt, den Schulbeginn mit verstärkten Verkehrskontrollen zu begleiten. Die Landesverkehrswacht bittet Autofahrer um besondere Aufmerksamkeit und Rücksichtnahme.

Sendung: rbb24 Inforadio, 02.09.2024, 6 Uhr

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