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Audio: rbb24 Abendschau | 13.09.2024 | Anja Herr + Studiogespräch | Quelle: imago images/S.Steinach

Technische Probleme

U1 fährt nicht zwischen Wittenbergplatz und Warschauer Straße

Technische Probleme bei der Berliner U-Bahn führen seit Freitagmorgen zu weiteren Einschränkungen. Wie die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) auf rbb-Nachfrage am Freitag bestätigten, ist die Linie 1 zwischen Wittenbergplatz und Warschauer Straße unterbrochen.

Hauptgrund sei die bereits bekannte und nach wie vor angespannte Situation des U-Bahn-Fuhrparks, teilte BVG-Sprecher Stefan Volovinis mit. Die Lage werde "im gesamten System zum Teil durch kurzfristige Einflüsse wie technische Störungen oder auch Personalthemen zusätzlich erschwert". Zur Dauer der Unterbrechung machte der BVG-Sprecher vorerst keine Angaben.

Krankenkassen-Auswertung

Berliner Bus-, Tram- und U-Bahnfahrer am häufigsten krankgeschrieben

Mit 25,5 Krankheitstagen liegen Berliner Bus-, Tram- und U-Bahnfahrer klar an der Spitze einer Auswertung der AOK Nordost. Besonders selten lassen sich Beschäftigte dagegen in der Landwirtschaft krankschreiben.

IGEB-Vorsitzender Jens Wieseke: "Kacke am Dampfen"

Der Berliner Fahrgastverband IGEB und die Gewerkschaft Verdi warnten vor länger andauernden Folgen. Im gesamten U-Bahnnetz sei "die Kacke am Dampfen", sagte der IGEB-Vorsitzende Jens Wieseke dem rbb. Es fehlten Züge, aber auch Personal in den Stellwerken und den Fahrdienstleitstellen. Dadurch seien Lücken im Takt nicht ausreichend schnell umzudisponieren. "Was machen eigentlich der BVG-Aufsichtsrat, was macht die Verkehrssenatorin", fragte Wieseke.

Jeremy Arndt, Fachbereichsleiter für den ÖPNV bei Verdi, warnte vor noch größeren Engpässen, wenn sich durch die aufziehende Erkältungssaison im Herbst die Personalausfälle bei der BVG häufen würden. Die U-Bahn-Linie 1 zeitweise einzuschränken, um dadurch mehr Stabilität ins Gesamtsystem zu bringen, bezeichnete Arndt zwar als machbar. Allerdings habe die BVG das grundsätzliche Problem, zu wenig neues Personal gewinnen zu können. Wie sich das Unternehmen in den kommenden Tarifverhandlungen aufstelle, sei da entscheidend, so Arndt.

Strecke wird durch Linie U3 weiter bedient

Abgefedert werde der Ausfall durch die U-Bahn-Linie 3, die auf dem Streckenabschnitt ebenfalls verkehrt. Dadurch sind statt insgesamt 18 Zügen pro Stunde derzeit nur zwölf Züge unterwegs.

Die BVG kämpft seit langem mit einer überalterten Fahrzeugflotte, die teils 60 Jahre alt ist. Wegen jahrelanger Verzögerungen bei der Ausschreibung neuer Wagen und Problemen bei deren Auslieferung werden neue Fahrzeuge aber voraussichtlich erst im kommenden Jahr in Betrieb gehen.

Sendung: rbb24 Inforadio, 13.09.2024, 12:40 Uhr

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