Deeskalations-Management
In den Berliner DRK-Kliniken kommt es regelmäßig zu Angriffen von Patienten und Angehörigen auf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Auf diese Entwicklung haben die Kliniken bereits vor vier Jahren reagiert und im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements ein Deeskalations-Management etabliert. Ein Deeskalations-Manager schult die Mitarbeitenden seitdem in unterschiedlichen Workshops. Im Fokus steht dabei die frühzeitige Erkennung von Konfliktsituationen und die angemessene Reaktion darauf.
Nun ist das Angebot erweitert worden: Die DRK-Kliniken bieten jetzt auch Kurse zur körperlichen Deeskalation an. Dafür hat das Unternehmen Kampfsportexperte Danièl Lautenschlag als Ausbilder engagiert. Für knapp 200 Mitarbeitende und Auszubildende hat die Schulung bereits begonnen.
"Unsere Mitarbeitenden lernen hier, wie sie sich in kritischen Situationen mit gewaltbereiten und gewalttätigen Personen verhalten können", sagte Christian Friese, Vorsitzender der Geschäftsführung der DRK-Kliniken Berlin.
Ziel der Kurse sei es, körperliche Übergriffe so abzuwehren, dass alle Beteiligten sowohl physisch als auch psychisch möglichst unversehrt bleiben, teilten die DRK-Kliniken auf ihrer Webseite mit. Das brauche regelmäßige Übung, denn eigene Hemmungen müssten überwunden, Handgriffe "automatisiert" werden.
An allen Standorten der Berliner DRK-Kliniken wurden den Angaben zufolge deshalb feste Gruppen ins Leben gerufen, in denen ein Jahr lang jeden Monat für drei Stunden trainiert werden kann. Die Teilnahme gilt als Arbeitszeit und wird in den Dienstplänen der Beschäftigten berücksichtigt.
Zuerst hatte die "B.Z." über die Schulungen berichtet.
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