Berlin-Friedrichshain
Nach einem langen Rechtsstreit um das frühere Sport- und Erholungszentrum (SEZ), Vorzeige-Erlebnisbad der DDR, will das Land Berlin die Immobilie zwangsräumen lassen. "Ein Gerichtsvollzieher ist beauftragt, den Zugang zum Gebäude zu verschaffen", teilte eine Sprecherin der Senatsverwaltung für Finanzen mit. Zuvor hatten darüber die "Morgenpost" [€] berichtet.
Das Grundstück in Berlin-Friedrichshain war 2003 vom Land Berlin an einen Investor verkauft worden - für einen symbolischen Euro. Das Freizeitbad, das jahrelang Verluste machte, war zu dieser Zeit bereits geschlossen. Der Käufer wurde damals verpflichtet, bis 2007 wieder einen Badebetrieb im SEZ zu schaffen. Nach einem jahrelangen Rechtsstreit um die Nutzung verfügt das Land wieder über das Grundstück.
"Der frühere Eigentümer war in einem langjährigen Gerichtsverfahren zur Eigentumsumschreibung und zur Herausgabe des Grundstücks verurteilt worden, weigert sich aber weiterhin, die rechtskräftigen Entscheidungen zu akzeptieren", teilte die Sprecherin der Finanzverwaltung mit, ohne weitere Details zu nennen.
Der Senat möchte das SEZ abreißen lassen. Laut aktuellem Bebauungsplan sollen dann auf dem Gelände rund 500 Wohnungen und eine neue Schule gebaut werden. Die Hälfte davon sollen öffentlich geförderte Wohnungen werden, wie die Stadtentwicklungsverwaltung im Februar ankündigte. Die geplante Schule auf dem Areal soll demnach das neue Wohngebiet und das umliegende Quartier mit Schulplätzen versorgen. Die dortigen Sportanlagen sollen außerhalb der Schulzeiten von Vereinen genutzt werden können.
Sendung: rbb24 Inforadio, 25.09.2024, 16:20 Uhr
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