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Quelle: dpa/Patrick Pleul

Hochwassergefahr deutsch-polnisches Grenzgebiet

Verkehrseinschränkungen zwischen Frankfurt und Slubice - Bahn nicht betroffen

Im flussnahen deutsch-polnischen Grenzgebiet bereiten sich die Menschen auf Hochwasser vor - so soll es in Frankfurt (Oder) und Slubice ab Sonntagmorgen zu Verkehrseinschränkungen kommen. Die Bahn erwartet aktuell keine Probleme.

Angesichts der wachsenden Hochwassergefahr kommt es am Sonntag zu Verkehrsbeeinträchtigungen in der deutsch-polnischen Grenzregion.

Konkret betrifft dies Frankfurt (Oder) und Slubice, wo bereits die Hochwasserstufe 1 gilt. Die polnische Stadt sperrt angesichts der wachsenden Hochwassergefahr an der Oder die Stadtbrücke für ortsfremde Kraftfahrzeuge. Laut der Webseite der Gemeinde Slubice (in polnischer Sprache) kommt es ab Sonntagmorgen 7 Uhr zu Verkehrseinschränkungen. Dies gelte jedoch nicht für Einwohner Slubices sowie Menschen, die in der Stadt arbeiten, heißt es weiter.

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Einwohner und Pendler nach Slubice nicht betroffen

Laut polnischer Polizei sollen Autofahrer zum Grenzübergang Swiecko südlich von Frankfurt (Oder) geleitet werden. Einwohner der Gemeinde und des Bezirks, die zur Arbeit nach Deutschland fahren, können die Stadt betreten und die Brücke Slubice-Frankfurt überqueren.

Slubices Bürgermeisterin Marzena Słodownik begründetet die Maßnahmen damit, dass es in der aktuellen Lage zu keinen Staus kommen sollte: "Alle Dienste, die sich derzeit aufgrund der Hochwassergefahr um unsere Sicherheit kümmern, müssen ungehindert durch die Stadt fahren können", so Słodownik.

Die Polizei empfiehlt Personen, die in Slubice leben oder arbeiten eine Bescheinigung mitzuführen, aus der hervorgeht, dass sie in der Stadt beschäftigt sind – beispielsweise im Einzelhandel, der in Polen auch am Sonntag geöffnet hat.

Polizei in Slubice kontrolliert Aufenthalt

Innerhalb Slubices sollen dann an vielen Stellen Polizeistreifen unterwegs sein und prüfen, ob sich Personen rechtmäßig in der Stadt aufhalten, so die Gemeinde.

Andere Städte und Gemeinden entlang der Oder meldeten bis Samstagabend keine Einschränkungen durch das Hochwasser für Kraft- oder Schienenverkehr. An einigen Flussabschnitten der Oder herrscht derzeit Alarmstufe 1, dem Landesamt für Umwelt zufolge soll für Frankfurt (Oder) am Dienstag die Alarmstufe 3 erreicht werden, am Mittwochabend die höchste Stufe 4.

Slubice verbietet Betreten des Deiches und Angeln

Am Samstagnachmittag teilte der Krisenstab von Slubice auf der Webseite slubice24.pl (in polnischer Sprache) mit, dass es aufgrund des hohen Wasserstandes der Oder nun verboten sei, den Deich zu betreten. Ebenso ist das Angeln verboten. Polizeistreifen kontrollieren die Deiche.

Die Arbeit an den Deichen sowie das Befüllen von Sandsäcken für die Bevölkerung wurde von den entsprechenden Dienststellen sowie den polnischem Armee übernommen, so der Krisenstab.

Ab Montag

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Um die Zahl unerlaubter Einreisen einzudämmen, hat die Bundesregierung Kontrollen an allen deutschen Landgrenzen angeordnet. Auch soll es "effektive Zurückweisungen" geben. Ein Überblick, wie sich das auf die Situation an der deutsch-polnischen Grenze und den Flughafen BER auswirken könnte.

Zugverkehr aktuell nicht von Hochwasser betroffen

Der Zugverkehr im Brandenburger Grenzgebiet ist Stand Samstagabend nicht vom Hochwasser betroffen. Fünf Übergänge auf Schienen verbinden Deutschland mit den polnischen Nachbar-Woiwodschaften Westpommern, Lebus und Niederschlesien:

Auf Anfrage des rbb geht die Deutsche Bahn aktuell nicht davon aus, dass es zu Einschränkungen oder Ausfällen im deutsch-polnischen Grenzgebiet aufgrund des Hochwassers kommt.

Die Niederbarnimer Eisenbahn (NEB), die die Stecke RB26 von Berlin nach Kostrzyn betreibt, hat derzeit ebenfalls keine Meldungen zu Hochwasser-Einschränkungen auf ihrer Webseite. Erst Ende Juli war die Oderbrücke zwischen Küstrin-Kietz (Deutschland) und Kostrzyn (Polen) wieder in Betrieb genommen worden.

Grenzkontrollen nach Polen bleiben bestehen

Andere Grenzübergänge für den Kraftverkehr über die Oder sind derzeit nicht von hochwasserbedingten Einschränkungen betroffen.

Allerdings werden seit Oktober 2023 an drei großen Grenzübergängen zwischen Brandenburg und Polen stationäre Grenzkontrollen durchgeführt: in Forst auf der A15, auf der A12 bei Frankfurt (Oder) und auf der Frankfurter Stadtbrücke nach Slubice. Dort war es in den vergangenen Monaten phasenweise zu stundenlangen Verzögerungen bei der Rückreise aus Polen gekommen. Zudem zeigte die Polizei zuletzt verstärkte Präsenz auf der Europabrücke Neurüdnitz.

Weitere Verbindungen nach Polen sind Fußgängerbrücken und zwei Fähren (Neulewin - Gozdowice, Aurith – Urad).

Sendung: Antenne Brandenburg, 21.9.2024, 10 Uhr

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