Kredit-, Debit- und Girokarten
Probleme bei einem IT-Dienstleister haben am Donnerstag bundesweit zu Störungen bei Kartenzahlungen geführt. Auch in Berlin und Brandenburg waren Debit-, Kredit- und Girokarten betroffen. Inzwischen soll der Fehler behoben sein.
Die bundesweiten Probleme bei der Kartenzahlung sind offenbar behoben. Wie ein Sprecher des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) am Donnerstagnachmittag sagte, sind Kartenzahlungen wieder möglich.
Betroffen von den Problemen waren seit dem frühen Morgen Debit-, Kredit- und Girokarten, wie ein Sprecher der Deutschen Kreditwirtschaft mitteilte. Bei Girokarten war demnach in Einzelfällen noch eine Bezahlung über Lastschrift möglich. "Geldautomaten der Banken und Sparkassen sind hiervon nicht betroffen", hieß es. Die Probleme seien nicht auf einzelne Institute beschränkt.
Der Grund für die Störung seien Probleme bei einem IT-Dienstleister und bei an diesen angeschlossenen Anbietern, sagte der Sprecher der Deutschen Kreditwirtschaft. Eine Cyberattacke könne nach aktuellem Kenntnisstand ausgeschlossen werden, hieß es.
Bei dem betroffenen IT-Dienstleister handelt es sich um das zum US-Konzern Fiserv gehörende Unternehmen First Data, wie ein Unternehmenssprecher auf Anfrage mitteilte. Derzeit liege ein technisches Problem bei einigen Verarbeitungsdiensten vor. "Wir arbeiten mit Hochdruck an der Lösung des Problems und werden unsere Kunden so bald wie möglich informieren", hieß es.
Das Bezirksamt Berlin-Charlottenburg-Wilmersdorf teilte am Donnerstagvormittag via X mit, dass alle EC-Terminals ausgefallen seien. Betroffen sind demnach alle Dienstgebäude. Über weitere Details will das Bezirksamt umgehend informieren, wie es hieß. Ob ein Zusammenhang mit der bundesweiten Störung besteht, war zunächst unklar.
Immer wieder kommt es zu Einschränkungen beim bargeldlosen Bezahlen, zuletzt etwa im Mai dieses Jahres, als es wegen Softwarefehlern zu Problemen bei Kartenzahlungsterminals kam. Vor rund zwei Jahren führten technische Probleme sogar zu mehrtägigen Ausfällen bei Kartenzahlungen.
"Diese großflächigen Störungen passieren selten, haben aber enorme Auswirkungen, da viele Menschen sich mittlerweile auf ihre Karten verlassen und kein oder nur wenig Bargeld bei sich tragen im Alltag", teilte Fachanwalt David Riechmann von der Verbraucherzentrale NRW auf Anfrage mit. "Man kann derzeit nur raten, sich mit ausreichend Bargeld einzudecken, sei es am Geldautomaten oder das Sparschwein zu Hause leeren, damit man sich im Alltag nicht einschränken muss."
Die Händler seien in der Pflicht, die Kundschaft rechtzeitig auf die fehlende Möglichkeit der Kartenzahlung hinzuweisen, "damit es an der Kasse zu keinen unnötigen bösen Überraschungen kommt", betonte Riechmann.
Damit stellen die Probleme auch den Einzelhandel vor Herausforderungen. "Für die Handelsunternehmen sind Störungen bei den Kartenzahlungen immer problematisch", teilte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland, Stefan Genth, mit. "Kundinnen und Kunden sind dann oft verunsichert, ob sie bei ihren Händlerinnen und Händlern mit Karte bezahlen können."
Dies könne auch dazu führen, dass sie ihre Einkäufe verschieben. Der Einzelhandel zahle für die Nutzung der bargeldlosen Bezahlsysteme Geld an die Netzbetreiber und Kartenanbieter. "Im Gegenzug muss er auch erwarten können, dass die Technik einwandfrei funktioniert."
Sendung: rbb24 Inforadio, 12.09.2024, 17:20 Uhr
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