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Audio: Fritz vom rbb | 29.09.2024 | Timo Mascheski | Quelle: dpa

Obdachlose Menschen

Mehr als 700 Notübernachtungsplätze zum Start der Berliner Kältehilfe

Mit Beginn der kälteren Jahreszeit stehen in Berlin Hunderte Notübernachtungsplätze bereit. Ab dem 1. Oktober werde es 735 Plätze der Kältehilfe geben, ab November kämen weitere hinzu, sodass die Zahl bis Ende März bei 1.010 liege, teilte die Senatsverwaltung für Soziales der Deutschen Presse-Agentur mit. Das sind etwas mehr Plätze als im vergangenen Jahr, zum 1. Oktober 2023 waren es 677 Plätze.

In diesem Jahr gibt es laut der Senatsverwaltung 460 ganzjährige Notübernachtungsplätze, ab Oktober gebe es weitere 255 Plätze der Kältehilfe, die zum Winter auf 487 ausgebaut würden. Dazu kämen zunächst 20 Plätze in Kältehilfe-Nachtcafés, im Winter seien es 63.

Übernachtung und Beratung

Notunterkunft für Obdachlose in Kreuzberg jetzt ganzjährig geöffnet

Sozialsenatorin: "Immer schwieriger, geeignete Immobilien zu finden"

Fünf weitere Objekte befänden sich derzeit in Prüfung, hieß es. Möglicherweise kämen mehr als 300 Plätze hinzu. "Es wird immer schwieriger, geeignete Immobilien für die Kältehilfe zu finden", sagte Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe (SPD). Sie rief Immobilienbesitzer zur Unterstützung auf. "Nur gemeinsam können wir sicherstellen, dass niemand in unserer Stadt in der Kälte übernachten muss."

Nachtcafés werden überwiegend von Kirchengemeinden oder sozial engagierten Vereinen angeboten. Im Gegensatz zu Notübernachtungen, die in der Regel professionell von Trägern der Wohnungsnotfallhilfe betrieben werden, sind Nachtcafés kurzfristig zu Notschlafstätten umfunktionierte Räume, die nicht zwangsläufig an sieben Tage pro Woche geöffnet sind.

Interview | Radtour für obdachlose Menschen

"Das Frühstück ist das eine, aber die langen Gespräche sind viel wichtiger"

Stephan May arbeitet tagsüber in einem Hospiz. Nachts steht er auf, um obdach- und wohnungslosen Menschen mit Essen und Zuhören zu helfen. Was seine Arbeit so wichtig macht, erzählt der Berliner im Interview.

Die Kältehilfe wurde 1989 von Kirchengemeinden, Wohlfahrtsverbänden und der Senatsverwaltung für Soziales ins Leben gerufen. Die Angebote können anonym genutzt werden. Das Ziel bei der Gründung war es, obdachlosen Menschen während der kalten Jahreszeit unbürokratisch Übernachtungsmöglichkeiten anzubieten und sie vor dem Erfrieren zu schützen. Seitdem hat sich die Berliner Kältehilfe zu einem Netzwerk entwickelt, an dem sich zahlreiche Organisationen beteiligen, darunter: Caritas, Diakonie und Deutsches Rotes Kreuz. Die Kältehilfe bietet neben Notübernachtungsplätzen unter anderem Suppenküchen, Kältebusse und andere Anlaufstellen für obdachlose Menschen in Berlin während der Wintermonate. Finanziert wird das alles durch das Land Berlin, Bezirksämter, Wohlfahrtsverbände sowie durch Spenden.

Sendung: Fritz, 29.09.2024, 12:30 Uhr

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