Bundesweiter Warntag
Zum bundesweiten Warntag am Donnerstag ist um 11:00 Uhr auf Millionen Smartphones eine Gefahrenmeldung getestet worden. Der Probe-Alarm wurde auch über Sirenen sowie Rundfunk- und Fernsehsender ausgegeben.
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) hat am Donnerstagvormittag erneut getestet, ob Warnsysteme im Katastrophenfall funktionieren. Der bundesweite Warntag findet seit einiger Zeit regulär am zweiten Donnerstag im September statt.
Um 11 Uhr wurde probiert, ob die Warnungen vor Katastrophen im Ernstfall auch bei den Menschen ankommen. Bundesweit sollten dann im Idealfall alle digitalen und analogen Warnsysteme deutlich wahrnehmbar Alarm schlagen.
Im Radio gab es Durchsagen, im Fernsehen wurde ein Laufband eingeblendet, auf digitalen Anzeigen an Bahnsteigen ein Warntext ausgespielt. Sirenen ertönten und auch auf Smartphones wurde ein Warntext entweder über den Mobilfunkdienst Cell Broadcast oder über eine Warn-App angezeigt. In Berlin waren allerdings keine Sirenen zu hören, da deren zentrale Steuerung noch nicht in Betrieb ist. Aus Sicht der Potsdamer Feuerwehr war der Warntag erfolgreich - alle 36 Sirenen waren zu hören, sagte Sebastian Gimpel, Mitarbeiter im Bereich Gefahrenvorbeugung und Katastrophenschutz. Auch in anderen Städten in Brandenburg waren die Sirenen deutlich wahrnehmbar.
Um 11:45 Uhr gab es dann eine Entwarnung vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Die Warnung sei aufgehoben, teilte die Behörde mit. Über Cell Broadcast wurde keine Entwarnung versendet: Die Möglichkeit, auch über diesen Warnkanal zu entwarnen, werde derzeit unter anderem von den Mobilfunknetzbetreibern geprüft, hieß es.
Der Dienst Cell Broadcast sendet bei Bedarf Warnmeldungen an alle Mobiltelefone innerhalb einer Funkzelle. Dafür ist keine App notwendig. Mit keinem anderen Warnkanal können mehr Menschen direkt erreicht werden. Das Mobilfunkgerät muss jedoch eingeschaltet und im Mobilfunknetz sein. Eine Liste empfangsfähiger Geräte hat das Bundesamt auf der Webseite veröffentlicht [bbk.bund.de].
Wird eine Meldung mit der höchsten Warnstufe gesendet, soll es zusätzlich einen Ton geben - unabhängig davon, ob das Telefon lautlos gestellt ist oder nicht. Cell Broadcast ist eine spezielle Art des Nachrichtenversands, keine SMS. Sie wird von (fast) allen Handys und Smartphones verstanden. Nachteil: Ist zuvor das Mobilfunknetz komplett zusammengebrochen, funktioniert die Technik nicht.
Die Notfall-Informations- und Nachrichten-App des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe [bbk.bund.de], kurz Nina, sendet wichtige Katastrophenschutzmeldungen für unterschiedliche Gefahrenlagen. In der App müssen Gebiete und Orte festgelegt werden, für die gewarnt werden soll: Landkreise, Gemeinden oder Umkreise um einen frei wählbaren Ort sind möglich.
Andernfalls wird keine Warnung auf Ihr Smartphone gesendet. Als weitere Warnfunktion ist es möglich, für den aktuellen Standort informiert zu werden. Durch Aktivierung der Push-Nachricht soll sichergestellt werden, dass alle relevanten Warnungen auch auf dem Smartphone auflaufen. Das gilt gleichermaßen für die Betriebssysteme iOS und Android.
Auch Katwarn [katwarn.de] meldet alle offiziellen Warnungen der zuständigen Behörden, Einrichtungen und Leitstellen. Außerdem ist die Warnapp mit weiteren Warn- und Informationssystemen gekoppelt. Dazu zählt der Deutsche Wetterdienst (DWD) sowie das modulare Warnsystem des Bundes (MoWaS / NINA-App). Bei Gefahr werden über die sogenannte Schutzengel-Funktion Warnungen und Verhaltenshinweise auf das Smartphone gesendet, sogar, wenn die App ausgeschaltet sein sollte.
Biwapp ist ebenfalls eine kostenlose App [biwapp.de], die für ausgewählte Orte und einen gewählten Umkreis aktuelle Informationen und Katastrophenwarnungen meldet, auf Wunsch mit zusätzlicher Push-Benachrichtigung. In der App kann festgelegt werden, über welche Ereignisse informiert werden soll (Verkehrsunfälle, Feuer, Hochwasser, Bombenentschärfung, allgemeine Warnungen u.a.). Die Meldungen werden direkt von den offiziell zuständigen Institutionen wie Katastrophenschutzbehörden, Kommunen oder kreisfreien Städten sowie deren Leitstellen versendet.
Auf der Webseite warnung.bund.de sind amtliche Warnungen und Informationen aus den Bereichen Bevölkerungsschutz, Wetter und Hochwasser abrufbar. Ort und die Art der Meldungen können über eine Filterfunktion individuell angepasst werden.
Beim bundesweiten Warntag im Dezember 2022 gab es technische Schwierigkeiten - bei einigen Smartphone-Nutzern kamen die Meldungen erst verspätet, etwa gegen 11:15 Uhr an, andere wurden gar nicht gewarnt.
Sendung: rbb24, 12.09.2024, 13:00 Uhr
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