Märkisch-Oderland
Als Teenager bis 120 km/h fahren: Ein junger Kart-Fahrer aus Märkisch-Oderland zeigt auf der Rennstrecke sein Können. Seinen ersten Meistertitel hat er bereits geholt – für den nächsten bereitet er sich vor. Sein Vater spielt dabei eine wichtige Rolle.
Sebastian Vettel, Lewis Hamilton, Kimi Räikkönen: Viele erfolgreiche Motorsportler haben ihre erste Fahrversuche als Junioren im Kart gemacht. Ein 13-Jähriger aus Trebnitz (Märkisch-Oderland) folgt ihrem Beispiel und hat dieses Jahr seinen ersten Meistertitel geholt.
Das Kart von Phil Schober kann bis zu 120 km/h erreichen, wenn der 13-Jährige auf der Rennstrecke fährt. Der Teenager zeigt sich erstaunlich abgebrüht: "Es fühlt sich nicht so schnell an, wie es eigentlich ist", sagt er. "Es macht schon Spaß: Schnell sein, schnell eine Kurve nehmen."
Dabei erhielt Phil Schober sein erstes Kart gerade mal vor einem Jahr, wie er erzählt. Seine erste Saison im Ostdeutschen ADAC-Kart-Cup beendete der Schüler in diesem Jahr vorzeitig als Meister. Erste Erfahrungen hatte er aber bereits vor Jahren gesammelt: "Als ich fünf war, bin ich zum ersten Mal gefahren, aber das hat mir noch nicht gefallen." Erst mit zwölf sei er in Berlin gefahren und hätte Freude daran gehabt. Ein Gleichgewicht zwischen Vorsicht und Selbstvertrauen sei wichtig: "Man soll immer Respekt haben, aber nicht so viel Respekt, dass man sich nicht traut, schneller zu fahren oder etwas Neues zu probieren, wie die Kurve anders zu fahren."
Am Streckenrand ist Phils Vater Jörg Schober immer mit dabei. Der Kfz-Meister ist selbst begeisterter Motorsportler und fuhr zu DDR-Zeiten Rallye, wie er sagt. Jetzt fiebert er bei den Rennen seines Sohnes mit. "Da muss man Vertrauen haben", sagt Schober. "Wenn er fährt, macht er keine unüberlegten Sachen." Es sei wichtig, dass die Trainer seinem Sohn viel beibringen.
Dafür fahren die beiden regelmäßig auf die Kartbahn nach Mülsen in Sachsen, denn dort hat das Arena E Sachsenring Junior Team Phil unter Vertrag genommen. Ein zeitintensives und kostspieliges und zeitintensives Hobby. "Wenn man nach oben will, dann braucht man viel Zeit." Doch ohne Sponsoren ginge es nicht, sagt der Vater. "Talent allein hilft nicht mehr."
Druck gebe es aber keinen, sagt Phils Vater. Schließlich geht Phil noch zur Schule und will den Spaß am Rennkartfahren nicht verlieren: "Erstmal gucken, wo es hingeht. Natürlich versucht man aber, den Titel zu verteidigen", so der 13-Jährige. Am Wochenende werde er auf der Rennstrecke in Sachsen sein, um sich auf die Rennen im kommenden Jahr vorzubereiten.
Sendung: Antenne Brandenburg, 24.10.2024, 15:40 Uhr
Mit Material von Robert Schwaß
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