Berlin-Moabit
Über vier Jahre nach dem Mord an einem ehemaligen Pastor in Berlin-Moabit erhebt die Staatsanwaltschaft Berlin nun eine weitere Anklage gegen einen mittlerweile 30 Jahre alten Mann, der am 30. Juni 2020 gemeinsam mit zwei anderen den 77-Jährigen in dessen Wohnung getötet haben soll. Das teilte die Staatsanwaltschaft Berlin am Donnerstag mit.
Das Opfer war im Sommer 2020 in seiner Wohnung überfallen worden. Die Täter wollten an Bargeld und Wertsachen gelangen. Der Ex-Pastor wurde mit einem Kissen erstickt. Das Opfer und einer der Räuber kannten sich aus dem Strichermilieu. Die Angeklagten hielten den 77-Jährigen für vermögend und vermuteten Geldverstecke in dessen Wohnung. Das Landgericht Berlin hatte angenommen, dass sie den Mann ursprünglich nicht töten wollten, der Überfall aber eskalierte.
Die beiden mutmaßlichen Mittäter – ein mittlerweile 24-Jähriger und ein inzwischen 28-Jähriger – wurden bereits am 3. Januar 2022 vom Landgericht Berlin verurteilt: der 24-Jährige zu einer Jugendstrafe von acht Jahren wegen Mordes in Tateinheit mit Raub mit Todesfolge, der 28- Jährige wegen Raubes zu einer Freiheitsstrafe von 3 Jahren und sechs Monaten. Ein weiterer, inzwischen 24 Jahre alter Mann wurde am 13. Mai 2022 rechtskräftig wegen gemeinschaftlichen Mordes in Tateinheit mit Raub mit Todesfolge zu einer Freiheitsstrafe von 11 Jahren und 6 Monaten verurteilt.
Sendung: rbb24 Inforadio, 10.10.2024, 13 Uhr
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