Wilderei-Verdacht
Ein Wolf ist im Oder-Spree-Kreis im Südosten Brandenburgs wahrscheinlich illegal erschossen worden. Die Polizei ermittelt in der Gemeinde Neißemünde wegen des Verdachts der Wilderei.
Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, wurde das tote Tier am Montagnachmittag durch Zeugen im Bereich Landgut aufgefunden. Das Tier wies eine Schussverletzung auf, nach ersten Erkenntnissen könnte es daran verendet sein. Der genaue Tatbestand wird nun von der Kriminalpolizei ermittelt. Der Vorwurf lautet Jagdwilderei bzw. Verstoß gegen das Jagdgesetz.
Ein neues Bündnis gegen Wilderei setzt sich gegen illegale Wolfsabschüsse in Brandenburg ein und warf den Behörden vor Kurzem vor, die Strafverfolgung zu vernachlässigen. Nach offiziellen Zahlen des Landesamtes für Umwelt von Anfang Oktober konnten in diesem Jahr bislang vier illegale Abschüsse von Wölfen nachgewiesen werden. Das Anti-Wilderei-Bündnis geht von einer hohen Dunkelziffer aus. Die meisten Wölfe sterben aber bei Verkehrsunfällen.
Ein Abschuss von Wölfen ist nur unter strengen Auflagen erlaubt, die Tiere sind gesetzlich geschützt. Vertreter der EU-Staaten stimmten im September mit Unterstützung Deutschlands für eine Senkung des Schutzstatus von "streng geschützt" auf "geschützt". Damit soll ein Verfahren ermöglicht werden, um den Bestand des Raubtiers regulieren zu können.
Wegen Übergriffen auf Nutztiere wie Schafe fordern Landwirte und Jäger seit Langem, die Zahl der Wölfe in Brandenburg deutlich zu reduzieren und den Wolf ins Jagdrecht aufzunehmen. Bislang dürfen einzelne "Probleme-Wölfe" nur mit Ausnahmegenehmigung des Landesamtes für Umwelt erschossen werden.
Sendung: Antenne Brandenburg, 29.10.2024, 13:30 Uhr
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