Prozessauftakt in Cottbus
Vor dem Cottbuser Landgericht hat am Freitag der Prozess gegen zwei Männer begonnen, die unter anderem im großen Stil mit Drogen gehandelt haben sollen. Wie Gerichtssprecher Stefan Moschkowski dem rbb sagte, sollen die beiden Männer eine Bande geleitet und organisiert haben, die mit Marihuana gehandelt haben soll. Dabei sollen die Angeklagten auch Minderjährige verleitet haben, Drogen zu verkaufen.
Zudem sollen die beiden Männer mehrfach gewalttätig geworden sein und sich fremdes Eigentum angeeignet haben. Insgesamt sollen die Angeklagten durch ihre Taten 84.300 Euro erlangt haben. Angeklagt sind sie unter anderem wegen unerlaubten Handelns mit Betäubungsmitteln, schwerer Körperverletzung und schwerer räuberischer Erpressung.
Für Aufmerksamkeit in Cottbus hatte der Zugriff auf die Angeklagten gesorgt. Bei einem SEK-Einsatz im Dezember 2023 war ein Auto auf spektakuläre Weise in der Innenstadt angehalten und einer der Verdächtigen festgenommen worden. Zur gleichen Zeit waren rund 20 Wohnungen durchsucht worden.
Insgesamt 41 strafbare Handlungen werden den beiden Männern vorgeworfen. Laut Anklage wollten die beiden ein größeres Drogengeschäft aufbauen. Dafür waren auch die Minderjährigen angesprochen worden - zum Teil mit Erfolg.
Hinzu kommen mehrere Bedrohungen mit Messern und auch Körperverletzungen, beispielsweise mit einem Schlagring. Hier sollen die Angeklagten von einem Bandenmitglied Geld aus dessen Drogenverkäufen verlangt haben. Als sie es nicht bekamen, sollen sie den Mann verletzt haben. Später meldete sich das Opfer schließlich bei der Polizei.
Zum Auftakt am Freitag versuchten Richter, Staatsanwaltschaft und Verteidigung zunächst unter Ausschluss der Öffentlichkeit eine Einigung zu erzielen. Damit könnte die Verfahrensdauer abgekürzt werden. Ende Oktober wird der Prozess fortgesetzt. Sollten sich die Angeklagten schuldig bekennen, ist es möglich, dass es zu einer Art Deal kommt: Deben die Männer die Tat zu, wird eine zuvor ausgehandelte Strafe verhängt.
Sendung: Antenne Brandenburg, 18.10.24, 15:10 Uhr
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