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Audio: radioeins vom rbb | 18.10.2024 | Jan Vesper | Quelle: picture alliance

Stärke von 3,2

Erdbeben im Süden Brandenburgs deutlich spürbar

Im Brandenburger Süden hat es am Freitagmittag ein Erdbeben gegeben. Berichten zufolge war das Beben deutlich spürbar, auch wenn bislang keine Schäden gemeldet wurde. Experten zeigen sich überrascht.

Ein Erdbeben hat am Freitag zur Mittagszeit Teile Süd-Brandenburgs erschüttert. Das Beben um 12:50 Uhr hatte nach Daten des Thüringer Landesamts für Umwelt, Bergbau und Naturschutz eine Stärke von 3,2 und war damit deutlich spürbar, wie die Plattform "t-online" zuerst berichtete. Zum Vergleich: Das schwere Erdbeben in Marokko im vergangenen Jahr hatte eine Stärke von 6,8.

Das Zentrum lag nahe der 10.000-Einwohner-Stadt Herzberg im Landkreis Elbe-Elster, so die Online-Plattform niederlausitz-aktuell.de. Über den genauen Ort des Bebens hieß es dort, dass es zwischen Herzberg (Elster) und Doberlug-Kirchhain in einer Tiefe von 21 Kilometern lag.
Anwohner im Landkreis Elbe-Elster spürten es demnach deutlich.

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Jenaer Geowissenschaftler bestätigen das Beben

Der Physiker Klaus Stammler von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) beschrieb das Beben als ungewöhnlich. "Das war an einer Stelle, wo es bisher keine beobachtete Seismität gab", sagte er. Bei der BGR habe es keine Rückmeldungen zu dem Beben gegeben.

Ein Sprecher des Institutes für Geowissenschaft der Universität Jena hat das Beben auf Nachfrage des rbb bestätigt. Auch im Internet veröffentlichte Daten zu einer vorläufigen Auswertung von Erdbebendaten des Sachsen-Netzes der Universität Leipzig listet das Beben in Herzberg/Elster auf. Eine Zuschauerin schrieb dem rbb, dass ihre Tochter das Beben als sehr stark empfand und deshalb mit ihrem Baby aus dem Haus laufen wollte.

Letztes stärkeres Beben auf der Schwäbischen Alb

Angaben über Schäden gab es bisher nicht. Die Ursache des jetzigen Bebens sei nicht klar, sagte Stammler vom Erdbebendienst des Bundes. Das bisher letzte Erdbeben über einer Magnitude von 4 wurde nach seinen Angaben im Jahr 2022 mit 4,1 auf der Schwäbischen Alb bei Balingen registriert, es sei deutlich zu spüren gewesen. Das stärkste Beben der vergangenen Jahrzehnte fand mit einer Magnitude von 5,9 im Jahr 1992 bei Roermond in den Niederlanden nahe der deutschen Grenze statt.

In sozialen Medien war das Erdbeben ein Gesprächsthema. Bei Facebook schilderten Menschen ihre Erfahrungen. So kommentierte ein Nutzer beispielsweise einen Bericht des rbb mit den Worten: "In Herzberg war es deutlich zu spüren." Die "Lausitzer Rundschau" berichtete, ein Mitarbeiter eines Großhandels in Herzberg habe gesagt: "Alle Lampen bei uns haben gewackelt."

Sendung: radioeins vom rbb, 18.10.2024, 18:00 Uhr

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