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Audio: Antenne Brandenburg | 22.10.2024 Eva Kirchner-Rätsch | Quelle: Felicitas Montag/rbb

Deich- und Gewässerschau

Deiche in Oder-Spree haben Hochwasser mit nur wenigen Schäden überstanden

Die Deiche in Oder-Spree standen zuletzt durch Wassermassen in Oder und Neiße unter enormen Druck. Nun wurde deren Standfestigkeit überprüft. Fazit: 33 Schadstellen wurden entdeckt. Diese sollen bald ausgebessert werden.

Die Deiche entlang der Oder in Oder-Spree haben das Hochwasser im vergangenen Monat gut überstanden. Das ist das Resümee der Deich- und Gewässerschau am Dienstag durch Vertreter des Landesumweltamtes, des Landkreises, des Katastrophenschutzes und der anliegenden Kommunen.

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Eine sogenannte 5b-Wetterlage bringt Mitte September heftige Niederschläge nach Österreich, Tschechien und Polen. In der Folge treten Flüsse über die Ufer - und schicken Wassermassen Richtung Norden: Hochwasser-Alarm in Brandenburg.

Die jährliche Prüfung sollte ursprünglich bereits früher stattfinden, musste aber aufgrund des Hochwassers an Oder und Neiße verschoben werden. Den Wassermassen haben die Anlagen standgehalten, große Schäden seien durch das Hochwasser nicht entstanden, hieß es gegenüber dem rbb.

Ortsvorsteher von Ratzdorf lobt Krisenbewältigung

Noch vor vier Wochen stand das Wasser am Pegelhäuschen in Ratzdorf im Süden des Kreises bei 6,09 Meter kurz unter der Deichkrone. Am Dienstag war der Wasserstand auf normalem Niveau von rund drei Metern. Aus Sicht des Ratzdorfer Ortsvorstehers Burkhard Pöthke habe man in der Krisensituation gut zusammengearbeitet. "Für mich steht fest, dass sehr viel Gutes passiert ist. Und auch das Zusammenspiel hat ganz gut geklappt."

Mitarbeiter auf dem Deich bei Ratzdorf | Quelle: rbb

32 Biber in Oder-Spree und sieben in Frankfurt entnommen

Die Deiche bei Ratzdorf und entlang der Neuzeller Niederung haben laut Experten des Landesumweltamtes das Hochwasser gut überstanden. Dort seien keine Sandsäcke verbaut worden, auch Schadstellen durch Biber habe es nicht gegeben. Zum Vergleich: Beim Oderhochwasser 2010 wurden insgesamt 53 Biber-Bauten gezählt. Doch dieses Mal habe man rechtzeitig mit der Entnahme der Tiere begonnen, so der Ortsvorsteher: "Hier in unserem Bereich wurde eher geschaut und entnommen. Weiter hinten hat man später angefangen und auch mehr Schäden."

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Damit meint Pöthke die Ziltendorfer Niederung nördlich von Eisenhüttenstadt. Dort gab es laut LfU insgesamt 17 Biberbauten im Deich, die nun fachgerecht verschlossen werden müssen. Insgesamt seien im Zuge des Hochwassers in Oder-Spree 32 sowie in Frankfurt (Oder) sieben Biber entnommen worden, heißt es von offizieller Seite.

Schadstellen sollen ausgebessert werden

Auch sogenannte Sickerstellen, an denen das Wasser hinter dem Deich von unten nach oben gedrückt wurden, sollen bis zum Jahresende repariert werden. Man wolle für eventuelle Winterhochwasser gut gewappnet sei, hieß es am Dienstag von den Prüfern. Insgesamt wurden den Angaben zufolge im Landkreis Oder-Spree 33 Schadstellen festgestellt. Davon 17 durch Wildtiere, zehn durch Wasserquellen und sechs etwa durch Treibholz.

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Bürgermeister von Eisenhüttenstadt fordert besseren Schutz

Allerdings gibt es auch Bereiche entlang der Oder, an denen es keine Deiche und keinen Hochwasserschutz gibt. Daran wird sich laut Unterer Wasserbehörde des Kreises auch vorerst nichts ändern. So gibt es beispielsweise für das Bollwerk und die Kietzstraße in Eisenhüttenstadt keine entsprechenden Pläne. Dort stand das Wasser beim letzten Hochwasser bis an die Häuser. Doch das letzte Wort sei da noch nicht gesprochen, betonte Eisenhüttenstadts Bürgermeister Frank Balzer (SPD) am Dienstag. "Natürlich muss man Argumente austauschen, ob für den Bereich Bollwerk und Kiezstraße doch etwas getan werden kann oder muss. Das werden wir gemeinsam mit dem Land und dem Landkreis besprechen."

Eine abschließende Bestandaufnahme des Hochwassers auch in den anderen Brandenburgischen Landkreisen will das Landesumweltamt eigenen Angaben zufolge bis Ende des Jahres vorlegen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 22.10.2024, 16:40 Uhr

Mit Material von Eva Kirchner-Rätsch und Felicitas Montag

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