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Audio: rbb24 Radio Fritz | 30.10.2024 | Tiedemann, Jasper | Quelle: imago/McPHOTO/Diez

Staatsanwaltschaft Berlin

Fünf Verdächtige wegen Tierquälerei und illegalem Welpenhandel angeklagt

Weil sie Hundewelpen gequält und mit ihnen illegal gehandelt haben sollen, sind in Berlin fünf Menschen angeklagt worden. Das hat die Generalstaatsanwaltschaft am Mittwoch mitgeteilt.

Insgesamt geht es laut Staatsanwaltschaft um 116 Fälle mit 124 betroffenen Tieren. Anklage wurde erhoben wegen des gewerbs- und bandenmäßigen Betruges in Tateinheit mit Tierquälerei. In einem weiteren Fall der Tierquälerei wird am Landgericht angeklagt. Mit dem illegalen Handel sollen die Angeklagten rund 222.000 Euro verdient haben.

Interview | Tierschützerin zu illegalem Welpenhandel

"Sobald die Interessenten den Welpen im Arm haben, setzt der Verstand aus"

Illegaler Welpenhandel ist ein riesiges Geschäft. Die niedlichen Hundebabys kommen meist aus osteuropäischen Vermehrerstationen. Mithilfe dubioser Ausreden werden sie dann in Deutschland auf dem Gehweg oder Parkplätzen verschachert. Viele sind todkrank.

Als geimpfte Rassehunde verkauft

Der 44-jährige mutmaßliche Kopf der Bande soll dabei Welpen aus Polen nach Berlin gebracht haben. Dabei sollen die Tiere zu früh von ihrer Mutter getrennt worden und in Berlin "in desolatem Zustand" gehalten worden sein, bevor sie verkauft wurden. Dabei gaben sich der 44-Jährige sowie seine 31-jährige Lebensgefährtin als Hobbyzüchter aus und verkauften die Tiere fälschlicherweise als sogenannte Rassewelpen, wie es hieß.

Eine 60-jährige Tierärztin, ein 34-jähriger Tierarzt sowie deren 55-jähriger chirurgischer Assistent sollen von dem illegalen Handel gewusst und Impfausweise ausgestellt haben, obwohl die Behandlungen nicht durchgeführt wurden. Zudem stehen sie in Verdacht, Medikamente für die unerlaubte medizinische Behandlung der Tiere durch die mutmaßlichen anderen Bandenmitglieder bereitgestellt zu haben.

Noch neun kranke Tiere gefunden

Auf die Spur kamen die Behörden den Verdächtigen, weil diverse Käufer aus dem gesamten Bundesgebiet Strafanzeige stellten und daraufhin ein Verfahren eingeleitet wurde. Die Käufer hatten darauf hingewiesen, dass einige Tiere an Krankheiten starben, gegen die sie vermeintlich von Berliner Tierärzten geimpft waren.

Im Rahmen von Durchsuchungen bei dem Paar konnten noch neun kranke Welpen in prekären Verhältnissen aufgefunden werden. Zudem wurden weitere Beweismittel wie
verschreibungspflichtige Medikamente oder Blanko-Impfzeugnisse sichergestellt. In der Tierarztpraxis fanden die Ermittler keine Hinweise auf die durchgeführten Behandlungen der Tiere.

Sendung: Radio Fritz, 30.10.2024, 12:30 Uhr

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