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Audio: rbb24 Inforadio | 15.10.2024 | Anke Arndt | Quelle: rbb

Johannesstift-Diakonie Berlin

Cyber-Angriff legt Rettungsstellen lahm - erste Hinweise auf Täter

Der Cyber-Angriff auf die Server der Johannesstift-Diakonie hat enorme Konsequenzen nach sich gezogen: Zeitweise konnten die Rettungsstellen von vier Berliner Krankenhäusern nicht angefahren werden. Bei der Tätersuche gibt es erste Fortschritte.

Auch am dritten Tag nach einem Cyber-Angriff laboriert die Berliner Johannesstift-Diakonie noch an den Folgen. Die zentralen Server seien nach der kriminellen Crypto-Verschlüsselung nach wie vor nicht zugänglich, heißt es in einer Mitteilung vom Dienstagnachmittag. Die Notfallkonzepte in den Einrichtungen liefen aber stabil, auch alle radiologischen Großgeräte (Röntgen, CT, MRT) würden "problemlos" funktionieren.

In der Mitteilung wird eingeräumt, dass die IT-Pannen auch Auswirkungen auf die Arbeit der Rettungsstellen der Krankenhäuser hatten, die vom Johannesstift betrieben werden.
Bis Dienstagnachmittag seien die Notaufnahmen aller vier Berliner Krankenhäuser (Waldkrankenhauses Spandau, Martin-Luther-Krankenhaus Wilmersdorf, Elisabeth-Krankenhaus Tiergarten und Hubertus-Krankenhaus Zehlendorf) bis auf wenige Ausnahmen nicht von Rettungsdiensten angefahren worden.

"Die Krankenhäuser in Berlin und Wittenberg hatten gestern ihre Rettungsstellen vorsorglich vorübergehend bei der Feuerwehr abgemeldet", heißt es in der Mitteilung. Inzwischen sei die Notfallversorgung wieder in vollem Umfang gewährleistet.

Notfallsysteme gestartet

Johannesstift-Diakonie Berlin wird Opfer eines Cyber-Angriffs

Hinweise auf eine internationale Hacker-Gruppe

"Dass unsere Rettungsstellen schnell wieder voll dabei sind ist sehr wichtig, da die Situation ohne unsere Notfallversorgung sehr angespannt war. Die Belastung für die umliegenden Kliniken wurde noch verstärkt, da auch weitere Kliniken in der unmittelbaren Umgebung zeitweise abgemeldet waren", wird Lutz Fritsche, Vorstand Medizin, in der Mitteilung zitiert.

Auch am Mittwoch würden an einigen Standorten planbare Eingriffe, insbesondere Operationen, verschoben. Alle Kliniken seien telefonisch erreichbar und beantworten Fragen der Patientinnen und Patienten.

Die Datenbanken der Stiftung seien nicht vom Angriff betroffen. In den vergangenen Jahren seien umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen aufgebaut und fortlaufend in neuste IT-Sicherheit investiert worden. Ein Krisenteam arbeite weiter an der Aufklärung des Angriffs. Klar sei aber schon jetzt, dass der Angriff "durch eine bekannte, seit Jahren operierende internationale Hacker-Gruppe" durchgeführt worden sei.

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LKA ermittelt wegen Verdacht der Erpressung

Inzwischen sei es gelungen, erste Server wieder herzustellen und begrenzten Zugriff darauf zu ermöglichen. Auslesbar seien beispielsweise wieder das Klinische Informationssystem, die elektronischen Akten der Pflegeeinrichtungen und die Dienstpläne des Personals. Wann der Arbeitsbetrieb der IT-Systeme wieder in vollem Umfang aufgenommen werden könne, lasse sich noch nicht sagen. Berlins Landeskriminalamt ermittelt wegen des Verdachts der Erpressung und der Computersabotage.

Die Johannesstift-Diakonie ist nach eigenen Angaben mit rund 11.000 Beschäftigten das größte konfessionelle Gesundheits- und Sozialunternehmen in der Region Berlin und Nordostdeutschland. Dazu gehören Einrichtungen in Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen und Niedersachsen.

Sendung: rbb24 Inforadio, 15.10.2024, 17:40 Uhr

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