Wann Komet "Tsuchinshan-Atlas" am besten gesehen werden kann
Schon seit Wochen reist ein in China entdeckter Komet an der Erde vorbei - und am Wochenende kann er auch in Berlin und Brandenburg bestaunt werden. Es sei denn, das Wetter spielt nicht mit. Zumindest in einer Nacht bestehen aber gute Chancen.
Der Komet Tsuchinshan-Atlas - auch C/2023 A3 genannt - nähert sich seit ein paar Wochen der Erde. Doch erst in wenigen Tagen wird er voraussichtlich auch in Berlin und Brandenburg mit bloßem Auge erkennbar sein.
Derzeit zieht er aus Sicht der Erde knapp an der Sonne vorbei und wird ab Samstag (12. Oktober) am Abendhimmel erscheinen. In den Folgetagen steigt er immer höher über den westlichen Horizont und lässt sich unter besten Bedingungen vermutlich auch ohne Teleskop beobachten - ein dunkler Himmel vorausgesetzt.
Am Sonntag (13. Oktober) erreicht die Bahn des Kometen ihren erdnächsten Punkt mit etwa 70 Millionen Kilometern Abstand - das entspricht knapp der halben Entfernung der Erde zur Sonne. Ab Montag (14. Oktober) zieht Tsuchinshan-Atlas dann weiter.
Wissenschaftler des Naturkundemuseums haben neue Informationen über den Asteroiden gewonnen, der im Januar bei Berlin verglüht ist. Demnach könnte er in etwa so alt sein wie das Sonnensystem. Auch zur Herkunft haben die Forscher nun eine Vermutung.
Beste Chancen in der Nacht auf Samstag
In Berlin und Brandenburg sind die Chancen in der Nacht auf Samstag am höchsten, den Kometen tatsächlich erspähen zu können – denn dann gibt es nur wenige Wolken am Himmel und meist klare Sicht, wie ARD-Meteorologe Andreas Vögtlin dem rbb sagte. Allerdings müssen sich Kometengucker dann dick einmummeln – die Tiefstwerte liegen in dieser Nacht bei 6 bis 1 Grad.
In der Nacht auf Sonntag gibt es deutlich mehr Wolken am Himmel. Und in der Nacht auf Montag haben dann nur noch Menschen im Südosten Brandenburgs gute Chancen, Tsuchinshan-Atlas zu sehen, bei dann 7 bis 5 Grad. Immerhin: In keiner der der Nächte soll es regnen.
Ein verglühender Asteroid über Brandenburg hat neulich für viel Aufsehen gesorgt. Aber worin unterscheiden sich eigentlich die verschiedenen Himmelskörper?
Kometen bestehen aus Eis und Gestein
Kometen sind "schmutzige Schneebälle", also wenige Kilometer große Himmelskörper aus Eis und Gestein, wie das Potsdamer Urania-Planetarium in seiner Mitteilung schreibt. In Sonnennähe beginnt demnach das Eis zu verdampfen, Staub und Gas werden freigesetzt und bilden dann über Wochen oder sogar Monate hinweg teils beeindruckende Schweife aus.
Entdeckt wurde der Komet Tsuchinshan-Atlas Anfang 2023 - der Name stammt von den Teleskopanlagen in China und Südafrika, die ihn zuerst erspäht hatten. Der Himmelskörper zählt zu den nicht-periodischen Kometen, die - wenn überhaupt - erst nach längeren Zeiträumen wieder in Erdnähe kommen.
Der Besucher stammt aus der Oortschen Wolke, einer kugelförmigen Ansammlung von Objekten am äußersten Rand des Sonnensystems. Eine vergleichbare Helligkeit wie Tsuchinshan-Atlas hatte zuletzt im Sommer 2020 der Komet Neowise (C/2020 F3).