Ermittlungen
Die Berliner Polizei ermittelt zu einem möglichen Brandanschlag am Sonntag auf Räume der Freien Kurdischen Gemeinde in Reinickendorf. Das teilte die Polizei dem rbb am Abend mit. Demnach sichern Kriminalisten vor Ort Spuren. Eine Person soll am Nachmittag die Fassade des Vereinsgebäudes mit Benzin überschüttet haben, wie ein Polizeisprecher sagte. Die Ermittler gingen von einer versuchten Brandstiftung aus. Weitere Angaben lagen zunächst nicht vor.
Der oder die Täter seien unerkannt entkommen, als Menschen aufgrund des Benzingeruchs aus dem Gebäude kamen, teilte der Verein mit. Zu dem Zeitpunkt hätten sich bis zu 40 Menschen in den Räumlichkeiten aufgehalten, hieß es. Verletzt wurde nach Angaben des Vereins niemand.
Zu den Anwesenden gehörte der Linke-Politiker Ferat Koçak, Abgeordneter des Berliner Abgeordnetenhauses. "Ich habe den Geruch wahrgenommen und habe reingeschrien und dann sind alle rausgerannt", sagte er der Deutschen-Presse-Agentur. Er habe bei der Polizei
Anzeige gegen Unbekannt erstattet.
Der Vereinsvorstand vermutet nach Angaben eines Sprechers, dass es sich um einen Anschlagsversuch türkischstämmiger Nationalisten gehandelt haben könnte. Es gebe immer wieder entsprechende Drohungen und Provokationen, hieß es.
Ferat Koçak hatte in einem anderen Zusammenhang einen Brandanschlag erlebt: In der Nacht zum 1. Februar 2018 wurde sein Auto angezündet. Die Tat soll im Kontext mit einer Serie von rechtsextremen Anschlägen in Berlin-Neukölln stehen. Dazu läuft am Landgericht Berlin ein Berufungsprozess.
Sendung: rbb88,8, 06.10.2024, 19 Uhr
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