Alte Mitglieder und kaum Nachrücker
Vielen Vereinen in Brandenburg gehen die Mitglieder aus. Das betrifft auch die an die Kirchen angeschlossenen Posaunenchöre. Diese wollen mehr in Ausbildung investieren, um den Nachwuchs, um den Nachwuchs zu locken.
Regelmäßig kommen die Musiker des Posaunenchors "OderBlech" in Müllrose im Kreis Oder-Spree zu ihren Proben zusammen. Unter ihnen ist auch Emma Reise aus dem nahen Frankfurt (Oder) mit ihrer Trompete. Auf dem Programm steht diesmal unter anderem Frank Sinatra mit dem Evergreen "New York, New York". Die Freude ist der Nachwuchsbläserin deutlich anzumerken. "Ich finde es sehr schön, zusammen zu spielen, da man beim Posaunenchor mit anderen musizieren kann und zusammen etwas erreicht."
Insgesamt 22 Posaunenchöre gibt es im Kirchenkreis Oder-Spree. Oftmals sind diese bei Gottesdiensten und auf Festen zu hören. Das Problem: sie alle haben Nachwuchssorgen, wie die Kreisposaunenbeautragte Luise Hase informiert. "Die Bläserinnen und Bläser werden immer älter. Es kommt wenig nach." Auch sie selbst ist bei OderBlech aktiv. Der Verein wurde erst vor wenigen Jahren gegründet und will die Arbeit im Kirchenkreis Oderland Spree fördern. Das heißt, jeder der daran interessiert ist Posaune, Trompete, Tenorhorn oder Tuba zu erlernen, werde vom Verein ausgebildet. Der Unterricht ist in der Regel kostenlos. Angesprochen sind dabei Interessierte vor allem im Alter von 10 bis 80 Jahren.
In die Ausbildung soll künftig noch mehr Engagement einfließen, sagt Luise Hase. "Wir wollen die Posaunenchöre unterstützen, dass sie zum Beispiel Profi-BläserInnen einladen können, um einen Workshop zu machen."
Einer, der selbst ehrenamtlich Kinder und Jugendliche in ihren Heimatchören unterrichtet, ist Wilfried Klaus. Ihm zufolge solle der Spaß im Vordergrund stehen. "Ich habe selber in meinem Chor in Bad Freienwalde vier Jungbläser. Ich versuche, mit Freude daran zu gehen und sage: der Ton war vielleicht nicht schön, aber dann versuchen wir halt mal einen anderen Quietschton."
Schon nach kurzer Zeit könnten Klaus zufolge die Kinder meist schon einfache Stücke in den Chören mitspielen. Und wer erst einmal sein Instrument beherrscht, kann überall mitspielen, sagt Trompeterin Luise Hase. "Das ist ein riesiger Vorteil innerhalb von ganz Deutschland. Posaunenchöre gibt es einfach überall. Und selbst, wenn man irgendwo neu ist, kann man sagen, dass man schon gespielt hat und gerne mitspielen möchte. Da schickt einen keiner weg."
Sendung: Antenne Brandenburg, 17.10.2024, 14:10 Uhr
Mit Material von Elke Bader
Artikel im mobilen Angebot lesen