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Audio: rbb24 Inforadio | 16.11.2024 | Felix Moniac | Quelle: dpa

Berlin und Brandenburg

Weniger Alkoholvergiftungen bei Kindern und Jugendlichen registriert

Deutlich weniger Kinder und Jugendliche sind im vergangenen Jahr in Berlin und Brandenburg mit einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus gekommen.

Nach Angaben der Krankenkasse DAK, die sich auf Zahlen des Statistischen Bundesamtes beruft, wurden in Brandenburg im Jahr 2023 insgesamt 314 junge Menschen im Alter von 10 bis unter 20 Jahren wegen Alkoholmissbrauchs stationär behandelt - 70 (18 Prozent) weniger als im Vorjahr. In Berlin waren es demnach mit 146 jungen Menschen rund 18 Prozent weniger als im Vorjahr. Während in Brandenburg von 2021 auf 2022 den Angaben zufolge noch ein leichter Anstieg zu verzeichnen war, sank die Zahl in Berlin bereits damals um 22 Prozent.

"Erfreulicherweise verliert das Rauschtrinken von jungen Menschen in unserer Stadt weiter an Bedeutung, insbesondere bei den ganz jungen Kindern", erklärte Landeschef der DAK-Gesundheit in Berlin, Volker Röttsches, laut Mitteilung. Auch die DAK-Landeschefin in Brandenburg, Anke Gubitz, sprach von einer insgesamt positiven Entwicklung. "Dennoch trinken immer noch zu viele Kinder Alkohol, bis buchstäblich der Arzt kommt. Jede Alkoholvergiftung eines jungen Menschen ist eine zu viel."

Jugendschutz

Brandenburger Stelle für Suchtfragen befürwortet Alkoholverbot bis 18 Jahre

In mehreren europäischen Ländern ist Alkoholtrinken erst ab 18 Jahren erlaubt, statt wie in Deutschland bereits ab 16. Für eine höhere Altersgrenze sprechen sich nun auch Suchtexperten im Bund und in Brandenburg aus. Das "begleitete Trinken" lehnen sie ab.

Studie sieht Anstieg des generellen Alkoholkonsums

Während die Krankenhauseinweisungen zurückgehen, sieht die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) beim generellen Alkoholkonsum wieder einen Anstieg. Eine Studie der Bundeszentrale hatte kürzlich ergeben, dass seit dem Ende der Corona-Pandemie wieder mehr Jugendliche in Deutschland exzessiv Alkohol konsumieren.

Laut neuen Umfragedaten von 2023 zeigte sich ein solches "Rauschtrinken" nun bei 46,2 Prozent der Männer zwischen 18 und 25 Jahren. Damit sei nach einem deutlichen Rückgang auf 37,8 Prozent 2021 fast wieder das Vor-Corona-Niveau erreicht. Unter jungen Frauen von 18 bis 25 stieg die Verbreitung des "Rauschtrinkens" demnach von 19,0 auf 25,1 Prozent. Der vorherige Rückgang sei vermutlich auf eingeschränkte Möglichkeiten des Alkoholkonsums in der Corona-Zeit zurückzuführen gewesen.

Rückläufiger Trend bei jungen Erwachsenen

Allerdings ist regelmäßiges Alkoholtrinken laut der Studie bei jungen Erwachsenen so unbeliebt wie nie. Dass sie in den zwölf Monaten vor der Befragung mindestens einmal pro Woche Alkohol getrunken haben, gaben nun 38,8 Prozent der 18- bis 25-jährigen Männer an - bei Frauen waren es 18,2 Prozent. 2004 lag der Wert bei den Männern noch bei 59 Prozent und bei den Frauen bei 27,7 Prozent.

Die BZgA definiert den Konsum von mindestens fünf alkoholischen Getränken bei etwa einer Party als Rauschtrinken. Nach früheren Angaben der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen wird in Deutschland immer noch deutlich mehr Alkohol getrunken als im weltweiten Durchschnitt. Alkohol als vermeintliches Kulturgut sei gesellschaftlich breit akzeptiert.

Sendung: rbb24 Inforadio, 16.11.2024, 9 Uhr

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