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TATP entdeckt
Polizisten stoppen an Berliner S-Bahnhof Neukölln einen Mann - und stoßen auf hochexplosiven Sprengstoff. Der Verdächtige kann fliehen. Die Polizei fahndet nach ihm und einem mutmaßlichen Komplizen und sucht mögliche Beweise an den Bahngleisen.
Zwei Tage nach dem Sprengstoff-Fund am Mittwochnachmittag in Berlin hat die Polizei Bahngleise im Bereich Neukölln untersucht. Es gehe darum, mögliche Beweise zu sichern, sagte eine Polizeisprecherin am Freitag. Weitere Angaben machte sie nicht.
Wegen des Polizeieinsatzes war der Zugverkehr der Linien 41, 42 45, 26 und 47 am Freitagnachmittag zwischen Treptower Park, Baumschulenweg und Hermannstraße unterbrochen, wie die Verkehrsinformationszentrale auf der Onlineplattform X mitteilte.
Neben der Beweissuche fahndet die Polizei weiter nach dem Mann, der das hochexplosive Material in einem Beutel transportierte. Nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung suchen die Fahnder daneben nach einem zweiten Verdächtigen. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft bestätigte dies zunächst nicht.
Laut "Bild", die zuerst berichtet hatte, soll der zweite Mann am Mittwochnachmittag ebenfalls am S-Bahnhof Neukölln gewesen sein und den 30 bis 35 Jahre alten Verdächtigen begleitet haben. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur sind der Polizei beide Männer namentlich bekannt im Kontext mit der Sprengung von Geldautomaten.
Bundespolizisten hatten den gesuchten Mann, der zwischen 1,85 und 1,90 Meter groß ist und einen Kinnbart trägt, am Mittwochnachmittag an dem S-Bahnhof kontrollieren wollen. Dieser riss sich jedoch los und ließ die Tasche mit dem Sprengstoff zurück.
Nach Medienberichten handelt es sich bei der Substanz um Triacetontriperoxid (TATP). TATP wurde unter anderem bei Terroranschlägen in Paris und Brüssel eingesetzt. Kriminelle verwenden das Material aber auch für die Sprengung von Geldautomaten. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft machte dazu weiterhin keine Angaben.
Bislang ist laut Staatsanwaltschaft unklar, warum der gesuchte Mann mit dem Sprengstoff unterwegs war. Konkrete Hinweise auf einen geplanten Terroranschlag gibt es demnach aber nicht. "Es gibt mehrere denkbare Szenarien", so der Sprecher der Behörde. Diese würden geprüft.
Der Sprengstoff wurde noch am Mittwochabend im nahegelegenen Park Thomashöhe vom Entschärfungsdienst der Bundespolizei gesprengt.
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Sendung: radioeins vom rbb, 01.11.2024, 15 Uhr
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