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Video: rbb24 Abendschau | 05.11.2024 | Julia Kubowicz | Quelle: rbb

Festprogramm mit viel Musik

So feiert Berlin den 35. Jahrestag des Mauerfalls

Der 9. November 1989 war für Berlin der wohl glücklichste Tag überhaupt. Die Stadt würdigt den Mauerfall vor 35 Jahren mit großem Programm: darunter Ausstellungen, Lesungen - und einer Art Karaoke-Boulevard.

Mit einem umfangreichen Programm wird in Berlin an diesem Wochenende der 35. Jahrestag des Mauerfalls gefeiert. Einer der Hauptschauplätze ist die vier Kilometer lange Strecke entlang des ehemaligen Mauerverlaufs, die von der Invalidenstraße über den Reichstag, das Brandenburger Tor und den Potsdamer Platz bis zur Axel-Springer-Straße reicht.

Auf der Strecke werden Demo-Schilder von früher und 5.000 neu gestaltete Plakate ausgestellt. Unter dem Motto "Haltet die Freiheit hoch!" haben Menschen darauf kreativ zum Ausdruck gebracht, was Demokratie und Freiheit heute für sie bedeuten und welche Werte ihnen wichtig sind, erklärte Simone Leimbach von Kulturprojekte Berlin bei einer Pressekonferenz.

4. November 1989

Als in Berlin und Potsdam Hunderttausende gegen die SED protestierten

Vor 35 Jahren demonstrierten auf dem Berliner Alexanderplatz sowie am Brandenburger Tor in Potsdam Hunderttausende für freie Wahlen und mehr Demokratie. Wenige Tage später war die Berliner Mauer Geschichte. Von Oliver Noffke

Lesungen, Konzerte und eine Ausstellung

Freiheit sei ein kostbares Gut, das immer wieder erkämpft werden müsse, sagte Kultursenator Joe Chialo. "In Zeiten wie diesen, in denen wir mit zunehmendem Populismus, Desinformation und gesellschaftlicher Spaltung konfrontiert sind, ist es unerlässlich, den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft zu stärken", sagte der CDU-Politiker.

Entlang der Strecke erwarten Besucherinnen und Besucher am Samstag und Sonntag Lesungen, Konzerte, Diskussionsrunden mit Zeitzeugen und eine Ausstellung mit sieben Stationen. Mehrmals stündlich gibt es kostenlose Führungen an ehemaligen Mauerstücken. Die betroffenen Straßen werden für den Autoverkehr gesperrt. Bereits am Dienstag gab es deswegen rund um den Checkpoint Charlie Stau.

Von 1961 bis 1989

Das Wichtigste zur Berliner Mauer

Jahrzehntelang war sie das Symbol der deutsch-deutschen Teilung. Die Berliner Mauer umschloss vom 13. August 1961 bis 9. November 1989 West-Berlin und zog sich als Schneise durch die gesamte Stadt. Die wichtigsten Fakten zur Mauer und zum Mauerfall.

Ehemalige Grenze wird zur Mitmach-Bühne

Highlight soll das "Fest der Freiheit" am Samstagabend werden, bei dem sich die ehemalige Grenze in eine vier Kilometer lange Mitmach-Bühne verwandelt. "Wir wollen eine große Party veranstalten", sagte Moritz van Dülmen, Geschäftsführer der Kulturprojekte Berlin. Dafür werden 700 Musikerinnen und Musiker aus Berlin, Deutschland und der Welt an fünf verschiedenen Orten synchron mehrere Rockklassiker spielen.

Die Zuschauer sollen mitmachen. "Es ist uns wichtig, dass die Menschen, die da kommen, mitsingen", sagte Sören Beyer, einer der Organisatoren. Der Standort sei dafür egal. An zahlreichen Orten entlang der Strecke würden Bildschirme aufgebaut, auf denen der Liedtext zu sehen sei - "wie beim Karaoke". "Wir erwarten 100.000 Menschen, die sich entlang der Strecke versammeln werden", sagte van Dülmen. Es solle quasi die "längste Rockband ever" werden.

Berlin

Wo es Straßensperrungen zu den Mauerfall-Feiern gibt

Für dieFeierlichkeiten zum 35. Jahrestag des Mauerfalls sind bereits einige Straßenzüge für den Verkehr gesperrt. Je näher das historische Datum heranrückt, desto mehr Sperrungen kommen hinzu. Ein Überblick.

rbb-Fernsehen überträgt live

Auf dem Programm stehen Songs wie "S.O.S." von der Rockband Silly, eine der bekanntesten Bands der DDR, "Heroes" von David Bowie und "Freiheit" von Marius Müller-Westernhagen. Im Anschluss gibt es ein Feuerwerk. Das rbb-Fernsehen überträgt von 20.15 bis 21.15 Uhr live die Festveranstaltung am Brandenburger Tor, es moderiert Volker Wieprecht.

Zahlreiche Programmpunkte bietet auch die Stiftung Berliner Mauer an der Bernauer Straße an. Auf den "Campus für Demokratie" auf dem Gelände der ehemaligen Stasi- Zentrale in der Normannenstraße in Berlin-Lichtenberg finden am Sonntag zahlreiche Veranstaltungen statt. Das Motto lautet "Revolution! - und dann?". Außerdem wird dezentral an zahlreichen Orten an den Mauerfall vom 9. November 1989 und an die Judenpogrome im Nationalsozialismus vom 9. November 1938 erinnert.

Alle Besucher sollen zudem kostenlos ein Buch zum Jubiläum erhalten. Neben den Plakaten sind darin zahlreiche Hintergrundbeiträge zur friedlichen Revolution enthalten. Zum Abschluss der Festtage gibt es am Sonntagabend an der ehemaligen Stasizentrale ein Konzert der russischen Punkrock-Band Pussy Riot.

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