Sperrungen aufgehoben
In Elsterwerda (Elbe-Elster) ist am Mittwoch eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg erfolgreich entschärft worden. Der Sperrkreis mit einem Radius von einem Kilometer ist inzwischen wieder aufgehoben und damit auch die Sperrung zahlreicher Straßen, wie die Stadt mitteilte.
Betroffen war unter anderem die Bundesstraße 101, in der Folge kam es hier zu Verkehrsbehinderungen. Außerdem war es zu Einschränkungen im Fernverkehr der Bahn auf der Strecke Berlin-Dresden gekommen.
"In diesem Fall lief die Entschärfung für uns sehr leicht", erklärte Enrico Schnick vom Kampfmittelbeseitigungsdienst nach der Entschärfung. Der KMBD habe mit einer längeren Dauer gerechnet. Normalerweise sei der Kopfzünder bei solchen Bomben stärker eingedrückt und dementsprechend schwerer zu entfernen. "In diesem Fall war die Bombe lieb zu uns", so Schnick.
Der Sprengkörper habe ein Gewicht von insgesamt rund 120 Kilo gehabt, 60 Kilo davon seien reines TNT gewesen. Die Bombe habe zudem zwei Zünder, einen Kopf- und einen Heckzünder, gehabt. Ungewöhnlich sei es gewesen, dass die Bombe direkt auf Stromkabeln gelegen habe, die in den 1960er- und 1970er-Jahren verlegt worden seien. "Meine Vermutung ist, die wurde auch damals schon gesehen. Die muss gesehen worden sein und wurde ignoriert", so Schnick.
Auch aus Sicht der Stadt verlief die Entschärfung gut. Bürgermeisterin Heinrich sei den Mitarbeitern des KMBD anschließend in die Arme gefallen, wie sie dem rbb sagte. "Wir haben das in Elsterwerda so noch nicht erlebt und wir sind von Herzen dankbar und erleichtert", so Heinrich. Nun könne das normale Leben weitergehen. Auch die Evakuierung habe gut funktioniert.
Nun werden die Einwohner, die auf Unterstützung angewiesen sind, wieder in ihre Wohnungen gebracht, so Heinrich.
Der Blindgänger war am Montag bei Bauarbeiten gefunden worden. Es handle sich um eine ungefähr 250 Kilogramm schwere, amerikanische Fliegerbombe im Ortsteil Biehla, teilte die Stadt noch am Montagabend mit.
Für die Entschärfung war es notwendig, dass alle Bewohner in einem Radius von 1.000 Metern um den Fundort bis Mittwochmorgen um 8.00 Uhr ihre Häuser verlassen - etwa 2.700 Menschen waren von der Evakuierung betroffen, wie Bürgermneisterin Anja Heinrich erklärte. Das örtliche Krankenhaus konnte aber weiter arbeiten.
Seit 8 Uhr kontrollierten Mitarbeiter der Stadtverwaltung den Evakuierungsbereich, hieß es am Mittwoch von der Stadt. Etwa um 11:30 Uhr war die Bombe schließlich entschärft worden.
Einwohner, die ihre Häuser verlassen mussten, hatten laut Stadt die Möglichkeit, sich im Ballsaal des Stadthauses aufzuhalten.
Sendung: rbb24, 05.11.2024, 16:00 Uhr
Artikel im mobilen Angebot lesen