Jane Goodall wirbt in Eberswalde für mehr Umwelt- und Artenschutz
Seit rund 60 Jahren kämpft Jane Goodall für mehr Respekt vor Tieren und der Natur. Am Donnerstag kam sie nach Eberswalde, wo an der Hochschule ein nachhaltiger Umgang mit Wäldern erforscht wird.
Die britische Verhaltensforscherin und Aktivistin Jane Goodall hat am Donnerstag bei einem Auftritt in Eberswalde (Barnim) für mehr Umwelt- und Klimaschutz geworben. Bevor die 90-Jährige am Abend unter dem Motto "Evening of Hope" in der Stadthalle Hufeisenfabrik auftrat, war Goodall tagsüber bei Studierenden des weltweit einmaligen Studiengangs "Sozialökologisches Waldmanagement" der Hochschule für nachhaltige Entwicklung unterwegs und pflanzte dort als Zeichen ihrer Anerkennung auf dem Waldcampus einen Baum.
"Es braucht jeden Einzelnen von uns, der seinen Beitrag leistet"
Seit mehr als 60 Jahren setzt sich Goodall für Tier- und Naturschutz ein. Bekannt wurde sie in den 1960er Jahren mit Forschungen zu Primaten. Unter anderem ging sie nach Afrika, lebte unter Affen und entdeckte zum Beispiel, dass wilde Schimpansen Werkzeuge herstellen und benutzen.
Seit den 1980er Jahren engagiert sich Goodall als Öko-Aktivistin und Vortragende im Natur- und Klimaschutz. Vor allem der Menschen gemachte Klimawandel bereite ihr Sorgen, sagte sie in Eberswalde. Dem Wald in Europa gehe es sehr schlecht. "Wir haben eine Menge Intelligenz in unseren Köpfen, und wir müssen zusammenkommen und versuchen, Wege zu finden, wie wir den Klimawandel und den Verlust der Artenvielfalt verlangsamen können. Und es braucht jeden Einzelnen von uns, der seinen Beitrag leistet", so Goodall. Daher unterstütze sie Bemühungen, den Wald zu retten, so wie in Eberswalde.
Auf der Suche nach Maronen und Pfifferlingen stößt ein Pilzsucher auf hunderte Reifen. Diese wurden in den 1990er Jahren auf einem ehemaligen Militärgelände in Rietz-Neuendorf abgeladen.
Neue Perspektiven für die Forstbewirtschaftung
Der neue Studiengang wurde vom Biologen Pierre L. Ibisch und dem Bestseller-Autor und Förster Peter Wohlleben initiiert; Wohlleben hatte Goodall auch nach Eberswalde eingeladen.
"Da geht es einfach darum, die klassische Forstbewirtschaftung nochmal von einer anderen Perspektive zu beleuchten und den Wald als ganzes Ökosystem zu betrachten und nicht als eine Ansammlung von Baumarten," erklärte Student Kean Thoma (28) am Donnerstag bei dem Goodall-Besuch seinen Studiengang Sozialökologisches Waldmanagement.
Seine Kommilitonin Teresa Jahn (18) zeigte sich beeindrucktvon Jane Goodall. "Ich finde es einfach erstaunlich, wie man - auch wenn man soviel Negatives gesehen hat - immer noch diese Hoffnung haben kann. Und das finde ich einfach erstaunlich und macht sie für mich zu einer superstarken Persönlichkeit - ich bewundere sie sehr."
Im rbb sind Mitarbeitende bis Freitag 22:30 Uhr zum Streik aufgerufen - das trifft auch die Redaktion rbb|24. Die Kommentarfunktion dieses Beitrags - wie auch weiterer aktueller Beiträge - bleibt daher geschlossen.