Laufender Abriss
Der Abriss des Berliner Jahn-Sportparks ist zwar vorerst gestoppt, doch der Abbau geht weiter. Die bunten Sitze werden zurzeit kostenlos abgegeben. Interessierte müssen sie selbst abbauen und abtransportieren, Tausende sind schon weg.
Noch vor dem Abriss des Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportparks in Berlin-Prenzlauer Berg können sich Interessierte ein Stück Stadion sichern: Tausende Sitzschalen aus Plastik werden bis zum 6. Dezember kostenlos abgegeben, wie die Senatsverwaltung für Inneres und Sport auf Anfrage mitteilte. Die "B.Z." und die Märkische Allgemeine (MAZ) hatten zuerst darüber berichtet.
Wer an einem Sitz interessiert ist, muss diesen selbst ausbauen und mitnehmen. Zuerst muss man eine formlose E-Mail an die Adresse jahnsportpark@seninnsport.berlin.de schicken, das anschließend erhaltene Formular ausfüllen und einen Termin vereinbaren. Bisher wurden laut Angaben der Senatsverwaltung etwa 10.000 Sitze abgeholt. Rund 6.000 Sitze seien noch vorhanden, manche davon aber beschädigt und nicht mehr verwendbar.
Laut MAZ sollen demnächst etwa 200 Sitze aus dem Jahn-Sportpark auf dem Sportplatz des FSV Germendorf bei Oranienburg (Oberhavel) alte Holzbänke ersetzen. Fünf FSV-Mitglieder hatten demnach Sitzschalen von den Tribünen des Jahnstadions abgebaut und mitgenommen.
Der Abriss des Friedrich-Jahn-Sportpark begann im Oktober, doch die Abrissarbeiten mussten nach einer Gerichtsentscheidung vorerst gestoppt werden. Das Land Berlin hatte den Verlust von Brutstätten für den Haussperling nicht ausreichend ausgeglichen, so die Begründung des Verwaltungsgerichts.
Das Land Berlin will auf dem Gelände ein neues Stadion mit rund 20.000 Sitzplätzen bauen. Vorgesehen sind zudem weitere Sportstätten, darunter zusätzliche Fußball-, Beachvolleyball- und Tennisplätze sowie eine Multisporthalle und der Bau eines Begegnungszentrums.
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