Nach Räumung
Nachdem das Protest-Camp von Tesla-Gegnern im Wald in Grünheide (Oder-Spree) geräumt worden ist, wurden am Donnerstag auch die Baumhäuser demontiert. Die letzten der insgesamt 20 Baumhauskonstruktionen sollten kontrolliert zum Absturz gebracht werden, wie das Polizeipräsidium in Potsdam mitteilte. Die Reste des Camps würden in den kommenden Tagen entsorgt.
Das Protest-Camp hatte seit Februar bestanden. Seit Montag war die Polizei dort im Einsatz, weil die Gemeinde Grünheide das Areal auf Kampfmittel absuchen lassen wollte. Am Montag hieß es von der von der Polizei zunächst, dass es keine Räumung gebe, sondern lediglich eine vorübergehende Freimachung des Geländes, um die Sondierungen vornehmen zu können.
Am Dienstag verkündete die Polizei dann unter Verweis auf Rechtsverstöße durch die Campteilnehmer eine endgültige Auflösung der "Versammlung". Gleichzeitig erließ die Gemeinde Grünheide eine Allgemeinverfügung, wonach das Betreten des Geländes auf unbestimmte Zeit untersagt ist.
Nach Angaben der Behörde kamen während des Räumungsprozesses insgesamt 18 Menschen vorübergehend in Gewahrsam. Sie hätten trotz Auflagen und der Versammlungsauflösung rechtswidrig in den Baumhäusern und Wipfeln ausgeharrt. In den vergangenen drei Tagen sind der Polizei zufolge 31 Straftaten begangen worden. Die Umweltaktivisten kamen laut Polizei auch aus Bundesländern außerhalb von Berlin und Brandenburg sowie aus Frankreich und Österreich.
Das Bündnis "Tesla den Hahn abdrehen" kritisierte, die Argumentation der Kampfmittelräumung sei vom Land Brandenburg und der Polizei ein vorgeschobener Grund gewesen, um die angemeldete Versammlung aufzulösen. Das zeige auch der Einsatz von schwerem Gerät auf dem Gelände. Am Samstag wollen Tesla-Gegner bei einem "Waldspaziergang" demonstrieren.
Seit fast neun Monaten hielten sich Umweltaktivisten auf dem Waldstück auf - aus Protest gegen das Tesla-Autowerk und die geplante Flächenerweiterung.
Sendung: Antenne Brandenburg, 22.11.2024, 12:30 Uhr
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