rbb24
  1. rbb|24
  2. Panorama

Leider gibt es ein Problem beim Abspielen des Videos.

Audio: rbb24 Inforadio | 18.11.2024 | Jürgen Buch | Quelle: Martin Krauß/rbb

Grünheide (Oder-Spree)

Polizei holt Tesla-Gegner wegen Kampfmittelsuche von den Bäumen

Die Gemeinde Grünheide sucht wegen der geplanten Erweiterung des Tesla-Werks den angrenzenden Wald auf Kampfmittel ab. Davon ist jetzt auch ein Areal betroffen, auf dem sich Teile des Camps von Tesla-Gegner befindet. Die Polizei hat mit der "Freimachung" begonnen.

Die Polizei hat damit begonnen, Tesla-Gegner im Protestcamp im Wald in der Nähe Autowerks in Grünheide (Oder-Spree) von den Bäumen zu holen. Spezialisten der Höhenrettung haben am späten Montagvormittag bislang fünf der mutmaßlich 13 Protestierenden herunter und in ein Gebiet außerhalb der Sperrfläche gebracht. Das berichten Reporter des rbb aus dem Wald bei Grünheide. Den Angaben zufolge befinden sich aktuell aber weiterhin mehrere Personen in bis zu 30 Metern Höhe in den Bäumen. Sie verbergen teilweise ihre Gesichter oder sind schwarz vermummt. Weitere könnten sich laut Polizei in den Baumhäusern aufhalten.

Tesla in Grünheide

Vor fünf Jahren kündigte Elon Musk eine Fabrik "im Raum Berlin" an

Vor fünf Jahren kündigt der US-Elektroautobauer Tesla an, dass er ein großes Werk in Brandenburg plant. Die Fabrik wird in Rekordgeschwindigkeit errichtet. Eine Chronologie.

Polizei rechnet mit längerem Einsatz

Die Aktionen stellten sich als schwierig und gefährlich heraus, so Polizei-Sprecherin Beate Kardels. "Eine Person sitzt in einer Kiefer ganz oben in der Baumkrone." Zudem zerstöre die Polizei auch Hindernisse, die von Umweltaktivisten in Bäumen angebracht worden seien, um sich freie Sicht und Zutritt zu verschaffen. Die Umweltaktivisten seien unkooperativ und leisteten massiven Widerstand. "Wir stellen uns auf einen längerfristigen Einsatz ein."

Kampfmittel-Suche teilweise auf Camp-Areal

Die Polizei ist seit dem Montagmorgen im Einsatz und forderte die Umweltaktivisten im Camp auf, eine bestimmte "Sondierungsfläche" freiwillig zu verlassen, wie aus einem Lautsprecher dort zu hören war. Andernfalls drohe die Auflösung der Versammlung - notfalls auch unter Anwendung von Zwang, hieß es.

Nach Angaben der Polizei sollen in der Gemeinde auf einem Gebiet von circa 5.000 Quadratmeter sogenannte Sondierungen zur Kampfmittelbelastung stattfinden, wie es gegenüber dem rbb in einer Mitteilung hieß. "Dafür ist es notwendig, dass ein markierter Bereich, in welchem sich unter anderem ein Teil der Versammlung befindet, von 08 bis 16 Uhr für die Sondierungsarbeiten nicht betreten wird." In dem Waldgebiet laufen bereits seit dem Sommer Prüfungen, weil das Tesla-Gelände erweitert werden soll.

Folgen der Grenzkontrollen

Słubice demonstriert gegen Verkehrschaos in Grenzstadt

Seit der Wiedereinführung der Grenzkontrollen 2023 kommt es im polnischen Słubice regelmäßig zu Staus. Der Unmut der Bevölkerung wächst. Am Sonntag haben Anwohner gegen das Verkehrschaos demonstriert. Von Felicitas Montag

Tesla-Gegner fürchten um Versammlungsfreiheit - Polizei widerspricht

Die Tesla-Gegner riefen wegen des Einsatzes zu verstärktem Protest gegen den Polizeieinsatz in Grünheide auf. "Unter dem Vorwand einer Kampfmittelsondierung wird heute Morgen die Versammlungsfreiheit mit Füßen getreten und der Wille von Elon Musk und Co. durchgeboxt", kritisierte die Sprecherin von "Tesla-den-Hahn-abdrehen", Karolina Drzewo.

Die Polizei verwies demgegenüber darauf, dass die Verssammlungsfreiheit gewahrt bleibe. So könnten sich die Protestierenden weiterhin außerhalb des Sicherheitskreises aufhalten. Es sei explizit nicht von Räumung, sondern "Freimachung" die Rede. Dass die Flächen wegen Verdacht auf Kampfmittel überprüft werden sollen, sei bereits in den Camp-Bewohnern bereits in der vergangenen Woche mehrfach mitgeteilt worden. "Sollte den Auflagen nicht entsprochen werden, sind ggf. weitere polizeiliche Maßnahmen erforderlich", hieß es auf rbb-Anfrage weiter.

Die Umweltaktivisten protestieren mit ihrer Wald-Besetzung seit Ende Februar gegen die einzige europäische Tesla-Fabrik in Grünheide bei Berlin. Sie stellen sich unter anderem gegen den Bau eines Güterbahnhofs für den Autobauer auf einem angrenzenden Gelände, für den erneut Bäume gefällt werden müssen.

Sendung: rbb24 Inforadio, 18.11.2024, 11:40 Uhr

Artikel im mobilen Angebot lesen