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Quelle: dpa/Patrick Pleul

Märkisch-Oderland

Naturschutzbund kritisiert Wolfs-Warnschilder

"Achtung Wolfsgebiet!: Im Brandenburger Landkreis Märkisch-Oderland stellt das Amt Seelow-Land Schilder auf, auf denen vor Wölfen gewarnt wird. Naturschützer halten das für übertrieben.

Der Naturschutzbund (Nabu) kritisiert das Aufstellen von Schildern rund um die Orte Gusow-Platkow und Neuhardenberg im Kreis Märkisch-Oderland, auf denen vor Wölfen gewarnt wird. "Man schürt damit eher die Angst", sagte Christiane Schröder, Landesgeschäftsführerin des Nabu in Brandenburg. Man könne dem Wolf jederzeit in Brandenburg begegnen, da er dort flächendeckend vorkomme. "Dafür braucht es keine extra Schilder", so Schröder.

Märkisch-Oderland

Amt Seelow-Land will mit Schildern auf Wölfe hinweisen

Betreten der Wälder weiterhin erlaubt

Das Amt Seelow-Land, das für das Aufstellen der Hinweisschilder verantwortlich ist, verteidigte indes die Entscheidung, etwa acht Tafeln an Hauptwegen rund um ein Waldgebiet aufzustellen. Es gehe nicht darum, den Menschen den Besuch in der Natur zu vermiesen, sagte der Wolfsbeauftragte des Amts Seelow-Land, Robert Schulz. Anwohner und Spaziergänger dürften weiterhin die Wälder betreten. Das Amt halte es aber für wichtig, "mögliche Gefahren für die öffentliche Sicherheit und Ordnung auszumerzen". Schulz sagte: "Wir wollen die Menschen sensibilisieren."

Zuvor wurde in der Nähe einer Siedlung des Gusower Bahnhofs ein Reh gerissen. Dort habe sich ein Wolfsrudel angesiedelt, sagt Robert Schulz, Wolfsbeauftragter im Amt Seelow-Land dem rbb.

Die Schilder dürften ein Novum in Brandenburg sein. Das für den Umgang mit dem Wolf zuständige Landesumweltamt sagte, die Behörde stelle keine solchen Schilder auf. Auch Schulz sagte, ihm sei bislang sonst kein Ort bekannt, der von Amts wegen solche Schilder aufgestellt habe.

Wilderei-Verdacht

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Direktes Zusammentreffen von Wolf und Mensch selten

Die Frage, ob Wölfe die Scheu vor Menschen verlieren und eine Gefahr darstellen, führt immer wieder zu Diskussionen und auch Unsicherheiten in der Bevölkerung. Ein direktes Zusammentreffen von Wolf und Mensch sei auch in Gebieten, die von Wölfen besiedelt seien, selten, heißt es auf der Internetseite des Bundesumweltministeriums. Es bleibe aber nicht aus, dass die Tiere an Siedlungen vorbeiliefen oder gelegentlich auch durch sie hindurch.

Wölfe sind bislang streng geschützt und dürfen nicht gejagt werden. Seit Langem gibt es aber Streit über den Umgang mit dem Wolf etwa zwischen Jägern und Tierschützern. Derzeit ist in der politischen Diskussion, den Schutzstatus zu lockern. Zudem wollten die Umweltminister von Bund und Ländern bei problematischen Wölfen, die Schutzzäune überwunden und Nutztiere gerissen haben, Schnellabschüsse ermöglichen.

Aktuell gibt nach Angaben des Wolfsbeauftragen 58 Wolfsrudel in Brandenburg, Tendenz steigend [www.lfu.brandenburg.de].

Sendung: Antenne Brandenburg, 15.11.2024, 08:00 Uhr

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