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Audio: rbb24 Inforadio | 21.12.2024 | Tobias Moeck | Quelle: imago images/STPP

Fünf Tote nach Anschlag in Magdeburg

Mehr Polizei auf Berliner Weihnachtsmärkten - Einsatzkräfte unterstützen

Auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt ist am Freitagabend ein Auto durch die Menschenmenge gerast. Fünf Menschen starben, darunter ein Kind. Zahlreiche Personen sind verletzt worden. Das hat nun auch Folgen für Berlin und Brandenburg. rbb zeigt ARD Brennpunkt zum Anschlag am Samstagabend um 20:15 Uhr

Die Polizei erhöht auf den Berliner Weihnachtsmärkten nach der tödlichen Attacke auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt [Ticker bei mdr.de] ihre Präsenz. Das teilte die Berliner Innensenatorin Iris Spranger (SPD) mit.

Polizei und Feuerwehr hätten den Magdeburger Kolleginnen und Kollegen zudem umgehend ihre Unterstützung angeboten. Die Sicherheitsbehörden stünden im engen Austausch miteinander, um über das weitere Vorgehen zu beraten.

Magdeburger Weihnachtsmarkt

Woidke und Wegner verurteilen Anschlag - Scholz vor Ort

Politiker aus Berlin und Brandenburg zeigen sich bestürzt über den Anschlag in Magdeburg, Polizei und Feuerwehr bieten Einsatzkräften ihre Hilfe an. Bundeskanzler Scholz trat am Vormittag in Magdeburg mit Ministerpräsident Haselhoff vor Kameras.

Rettungshubschrauber unterstützte in Magdeburg

"Ich bin zutiefst erschüttert über den schrecklichen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg", sagte die SPD-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur. "Mein aufrichtiges Mitgefühl gilt jetzt in dieser schweren Zeit den Opfern und ihren Angehörigen."

Laut Spranger kam der Rettungshubschrauber "Christoph 100", der sonst am Standort Helios-Klinikum Berlin-Buch stationiert ist, in der Nacht zum Einsatz und unterstützte die Magdeburger Rettungskräfte. "Ich bin in Gedanken auch bei den vielen Verletzten, den Ersthelfenden und den Einsatzkräften vor Ort", so die Senatorin.

Oberbürgermeister Steffen Scheller (CDU) aus dem nur etwa 80 Kilometer von Magdeburg entfernten Brandenburg an der Havel bestätigte am Samstagmorgen dem rbb, dass Verletzte aus Magdeburg derzeit in einer Klinik in Brandenburg versorgt werden. Der Weihnachtsmarkt in Brandenburg an der Havel war am Freitagabend vorzeitig geschlossen worden.

Die Berliner Feuerwehr habe zudem Hilfe bei der Einsatznachsorge und der psychosozialen Notfallversorgung angeboten. Feuerwehrsprecher Vinzenz Kasch sagte dem rbb am Samstag, aufgrund der eigenen Erfahrungen vom Anschlag auf den Breitscheidplatz 2016 wisse man, wie viel Aufwand das sei.

mdr.de

Aktuelle Informationen zum Anschlag auf Magdeburger Weihnachtsmarkt im Ticker

Weihnachtsmärkte in Berlin und Brandenburg am Samstag geöffnet

Ob und welche Weihnachtsmärkte in Berlin und Brandenburg aufgrund des Anschlags in Magdeburg möglicherweise schließen oder eingeschränkte Öffnungszeiten haben werden, war am Samstagvormittag noch vollständig nicht bekannt. Der Deutsche Schaustellerverband hat sich am Samstag gegenüber dem Evangelischen Pressedienst (EPD) zudem gegen die Absage von
Weihnachtsmärkten in Deutschland ausgesprochen.

In Cottbus soll der größte Weihnachtsmarkt der Lausitz am Samstag geöffnet bleiben. Das haben Polizei, Veranstalter und die Stadtverwaltung festgelegt, teilte die Stadt am Vormittag mit. Der Samstag wird laut der Stadt genutzt, um die Sicherheitskonzepte für den Weihnachtsmarkt in Cottbus und weitere Veranstaltungen zu überprüfen und eventuell anzupassen. Es könnten beispielsweise mobile Sperren aufgebaut werden. Darüber hinaus wird den ganzen Samstag keine Musik auf dem Markt abgespielt. Für 19 Uhr ist eine Schweigeminute geplant.

In Potsdam soll der Weihnachtsmarkt ebenfalls öffnen. Das Ordnungsamt will seine Präsenz erhöhen, Betreiber wollen auf Musik verzichten. Ebenso wird in Potsdam auch noch einmal das Sicherheitskonzept überprüft. Frankfurt (Oder) hat am Freitagabend bereits die Sicherheitsmaßnahmen etwas verstärkt und am Samstag erneut darüber beraten. Die Musik soll hier am Samstag leiser gedreht werden.

In Brandenburg an der Havel macht der Weihnachtsmarkt ebenfalls wieder auf, nachdem er Freitagabend vorzeitig geschlossen wurde.

Die Weihnachtsmärkte in Fürstenwalde, Bernau, Eberswalde, Prenzlau und Strausberg sind bereits beendet worden. Die "Waldweihnacht" am Sonntag in Prenzlau soll wie geplant stattfinden.

50-Jähriger nach Attacke in Magdeburg festgenommen

Bei der Tat in Magdeburg kamen fünf Personen ums Leben, darunter ein Erwachsener und ein Kleinkind. Das meldete die Tagesschau am Samstagmorgen. Nach Angaben der Polizei gab es rund 200 Verletzte, darunter mehrere Schwerstverletzte. Nach Worten von Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) können weitere Tote nicht ausgeschlossen werden.

Ein 50 Jahre alter Arzt aus Bernburg wurde als Tatverdächtiger festgenommen. Der Mann aus Saudi-Arabien ist nach bisherigen Erkenntnissen ein Einzeltäter und war den Behörden bisher nicht als Islamist bekannt, wie es hieß. Das Motiv der Tat ist bisher unklar.

Andacht und Glockenläuten für Verstorbene

Berlin gedenkt der Opfer des Anschlags vom Breitscheidplatz

Vor acht Jahren steuerte der islamistische Attentäter Amri einen Sattelschlepper in die Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz. Viele Menschen starben. Am Donnerstag wurde ihrer in Berlin mit Andacht und Glockenläuten gedacht.

Die Attacke in Sachsen-Anhalt erfolgte fast auf den Tag genau acht Jahre nach dem islamistischen Terroranschlag auf den Weihnachtsmarkt in Berlin. Am 19. Dezember 2016 war ein Terrorist am Breitscheidplatz an der Gedächtniskirche mit einem Lastwagen in die Menschenmenge gefahren. Durch die Tat starben insgesamt 13 Menschen, einer von ihnen Jahre später an den Folgen. Mehr als 70 Menschen wurden verletzt, manche von ihnen schwer. Der Attentäter floh nach Italien, wo er von der Polizei erschossen wurde.

Aktuelle Berichterstattung zum Anschlag in Magdeburg finden Sie auch auf mdr.de.

Sendung: rbb24 Inforadio, 21.12.2024, 13:00 Uhr

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