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Audio: rbb24 Inforadio | 13.12.2024 | Birgit Raddatz | Quelle: dpa

Berlin-Friedenau

Eltern der Bergius-Schule kündigen Dienstaufsichtsbeschwerde an

Nach dem Brandbrief von Lehrkräften der Friedrich-Bergius-Schule in Berlin-Friedenau kündigen die Eltern der Schüler Konsequenzen an. Der Vorsitzende der Gesamtelternvertretung (GEV), Andreas Thewalt, will am Wochenende Dienstaufsichtsbeschwerde gegen die zuständige Schulaufsicht einreichen. Zuerst berichtete der "Tagesspiegel".

Am Donnerstagabend wurde eine GEV-Sitzung zur Situation an der Schule durchgeführt. Lehrkräfte hatten zuvor von teils respektlosem Verhalten der Kinder auch untereinander berichtet und fordern von den Behörden Unterstützung. Konkret geht es ihnen beispielsweise um einen Pförtner für die Schule sowie um einen Zugang zu einer zweiten Sporthalle.

Gewalt, Belästigung, Mobbing

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GEV sieht Bruch des Schulgesetzes

Ein Vertreter der Schulaufsicht habe zunächst zu dem Termin am Donnerstag zugesagt, wenig später jedoch wieder abgesagt, so Thewalt. Die Absage hält der GEV-Vorsitzende für einen Verstoß gegen das Schulgesetz. In Paragraf 116 heißt es darin: "Vertreterinnen und Vertreter der Schulaufsichtsbehörde und des Bezirksamts sind berechtigt und auf Einladung eines schulischen Gremiums verpflichtet, an Sitzungen in Angelegenheiten, die sie betreffen, teilzunehmen.

"Kindern bringt man an der Schule Regeln bei und die Schulaufsicht hält sich nicht an ihr eigenes Schulgesetz", kritisiert Thewalt.

Daten veröffentlicht

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Bildungsverwaltung: "Prozess noch in früher Phase"

Der Vertreter der Schulaufsicht hatte seine Absage damit begründet, es gebe eine neue Sachlage. Diese sei ihm nicht bekannt, so der GEV-Vorsitzende Thewalt. Anfang kommenden Jahres soll es erneut eine Sitzung mit allen Eltern geben.

Die Bildungsverwaltung antwortete auf eine rbb-Anfrage, man habe den Vorsitzenden der Gesamtelternvertretung vor der Sitzung darüber informiert, dass die Schulaufsicht "bei einer der nächsten Sitzungen zur Verfügung stünde, um über den aktuellen Stand und die weitere Entwicklung des Prozesses zur Schulentwicklung" zu berichten. Aus Sicht der Behörde befinde sich der Prozess "noch in einer frühen Phase".

Der angekündigten Dienstaufsichtsbeschwerde gegen die Schulaufsicht sieht die Bildungsverwaltung gelassen entgegen. Deren Sprecher teilte mit: "Jeder kann von seinem Recht Gebrauch machen, sich zu beschweren."

Sendung: rbb24 Inforadio, 13.12.2024, 18:10 Uhr

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