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Audio: radioeins | 19.12.2024 | Michael Mellinger | Quelle: dpa/Bastian

13 Tote und mehr als 60 Verletzte

Berlin gedenkt der Opfer vom Breitscheidplatz-Anschlag

Vor acht Jahren steuerte der islamistische Attentäter Amri einen Sattelschlepper in die Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz. Viele Menschen starben. Am Donnerstag soll ihrer in Berlin gedacht werden.

An die 13 Todesopfer des Terroranschlags von 2016 auf dem Weihnachtsmarkt an der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche wird am Donnerstag in Berlin erinnert.

In der evangelischen Kirche auf dem Breitscheidplatz findet am Abend eine Gedenkandacht statt. Im Anschluss ist ein stilles Gedenken auf den Stufen vor der Kirche geplant, wo am 19. Dezember 2016 ein islamistischer Attentäter einen Lastwagen in die Menschenmenge gesteuert hatte. Zum Zeitpunkt des Anschlags um 20.02 Uhr sollen die Glocken der Kirche 13-mal schlagen, einmal für jedes Todesopfer.

Umstrittene Aktion

"Weihnachts-Truck" durfte nun doch am Breitscheidplatz halten

Faeser: Anschlag auf Breitscheidplatz sei "dauerhafte Mahnung"

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sieht in dem bevorstehenden achten Jahrestag des islamistischen Terroranschlags auf dem Berliner Breitscheidplatz eine dauerhafte Mahnung. Der 19. Dezember 2016 stehe dafür, dass der Kampf gegen den islamistischen Terrorismus weiterhin mit aller Konsequenz geführt werden müsse, sagte Faeser am Mittwoch in Berlin.

Wegner und Stäblein besuchen Gedenken an Opfer des Breitscheidplatz-Anschlags

An den Gedenkveranstaltungen zum achten Jahrestag des islamistischen Terroranschlags wollen auch Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) und der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Christian Stäblein, teilnehmen. In der Kirche wird unter anderem eine Sprecherin der Betroffenen von 2016 das Wort ergreifen. Auf den Stufen vor der Kirche befindet sich das Mahnmal "Goldener Riss", das an die Todesopfer erinnert.

Breitscheidplatz-Anschlag

Italienischer Polizist, der Anis Amri stellte, ist tot

Attentäter Amri auf der Flucht in Italien erschossen

Bei dem Terroranschlag hatte der aus Tunesien stammender Islamist Anis Amri am 19. Dezember 2016 einen Sattelschlepper in die Besuchermenge des Weihnachtsmarktes auf dem Breitscheidplatz gesteuert. Zuvor hatte Amri auch den Lkw-Fahrer des Sattelschleppers erschossen.

Dabei starben zwölf Menschen, mehr als 60 wurden verletzt. Das 13. Opfer erlag im Oktober 2021 den Folgen seiner schweren Verletzungen. Die Opfer kamen aus Deutschland, Polen, Israel, Italien, der Ukraine und Tschechien.

Amri gelang zuerst die Flucht. Die Sicherheitsbehörden wurden in Alarmbereitschaft versetzt. In Berlin waren Polizisten mit Maschinengewehren auf den Straßen zu sehen. Vier Tage später, am 23. Dezember 2016, wurde Amri in Mailand bei einem Schusswechsel mit der Polizei getötet.

Hinterbliebene kritisieren Behörden nach Breitscheid-Anschlag

Im Jahr nach dem Anschlag und den folgenden Jahren wurden zum Schutz vor weiteren Anschlägen Betonpoller auf dem Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz installiert. Am Ort des Terroranschlags wurde ein Mahnmal errichtet: der "Goldene Riss". Der Riss durchzieht einen Teil des Bodens auf dem Breitscheidplatz und wurde mit einer goldfarbenen Legierung aufgefüllt.

Das Mahnmal, auf dem auch die Namen der Opfer zu lesen sind, wurde am 19. Dezember 2017 am Breitscheidplatz eingeweiht. Betroffene des Attentats - Angehörige, Verletzte oder Ersthelfer - üben nach dem Attentat wiederholt Kritik. Zunächst empören sie fehlende Unterstützung und schleppende, bürokratische Abläufe. Sie werfen den deutschen Sicherheitsbehörden aber auch vor, dass der Anschlag hätte verhindert werden können. Es zeigt sich, dass Amri den Sicherheitsbehörden vor dem Anschlag als Drogendealer und gewaltbereiter "Gefährder" mit Kontakten zu radikalen Islamisten bekannt gewesen ist.

Sendung: radioeins, 19.12.2024, 7:30 Uhr

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