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Zielwasserstand erreicht
Der Ostsee in Cottbus hat seinen Zielwasserstand erreicht. Sprich: Er ist voll geflutet. Aus dem kleinsten aktiven Tagebau der Lausitz ist damit Brandenburgs größtes Binnengewässer und der größte Bergbaufolgesee Deutschlands entstanden.
Der Cottbuser Ostsee hat am Montag seinen sogenannten Zielwasserstand von 62,5 Meter erreicht. Das teilte der Energiekonzern Leag am Montag mit, der für die Flutung verantwortlich ist.
Laut Leag sind in den zurückliegenden fünfeinhalb Jahren rund 170 Millionen Kubikmeter Spreewasser in den See geleitet worden. Damit sei der See im vorgesehenen Zeitraum geflutet worden, hieß es.
Mit Erreichen des Zielwasserstandes werde die Flutung vorerst gestoppt, teilte die Leag weiter mit. Durch Verdunstungen und das Einsickern von Seewasser in die noch trockenen Porenräume der Innenkippe wird der Seewasserspiegel aber nochmals leicht absenken. Daher soll der Ostsee auch künftig mit Spreewasser gestützt werden. Es seien weitere 50 Millionen Kubikmeter Wasser notwendig, hieß es.
Cottbus' Oberbürgermeister Tobias Schick (SPD) sprach in einer Pressemitteilung vom Montag von einem "Weihnachtsgeschenk". Der Lausitz-Beauftragte des Ministerpräsidenten Klaus Freytag teilte mit: "Wir freuen uns, dass das Flutungsziel des Cottbuser Ostsees innerhalb des gesteckten Zeitraums und dank des vielen Regens erreicht wurde. Direkt an Cottbus grenzend wird er dazu beitragen, die Lebensqualität zu verbessern und die gesamte Region noch attraktiver zu machen." Ob der See künftig auch als Speicher genutzt werden könne, werde weiter geprüft.
Der Ostsee, eine ehemalige Tagebaugrube, hat nunmehr eine Wasserfläche von knapp 19 Quadratkilometern. Er ist größer als der Schwieloch- und Scharmützelsee - und gut zweieinhalb Mal so groß wie der Große Müggelsee. Nach Angaben der Leag hat sich der vormals kleinste aktive Tagebau der Lausitz nunmehr in Brandenburgs größten See und den größten künstlichen bzw. Bergbaufolgesee Deutschlands verwandelt.
Bis dieser zum Baden freigegeben wird, werden jedoch noch acht bis zehn Jahre vergehen, wie es hieß. Das liegt unter anderem daran, dass die Uferbereiche noch vor Abrutschungen gesichert werden müssen.
Die ehemalige Braunkohle-Tagebau-Grube bei Cottbus wurde anfangs nur zögerlich geflutet, denn der Beginn der Befüllung fiel mit den Dürrejahren 2019/2020 zusammen. Fünf Trockenjahre führten zu einer schleppenden Füllung, gefährlichen Rutschungen und Erosionen, zudem gab es herbe Rückschläge bei der Ufergestaltung am Bergbaufolgesee. Die Spree führte damals nicht ausreichend Wasser, um es mit dem Ostsee zu teilen. Erstmals seit Flutungsbeginn hatte der Ostsee in diesem Jahr im Sommer auch aus der Spree Wasser erhalten.
Die Stadt Cottbus will bei ihrer Wärmeversorgung zukünftig auf den Ostsee setzen. Eine große Seewasser-Wärmepumpe soll etwa 40 Prozent der Cottbuser Fernwärme abdecken. Hintergrund ist die geplante Abschaltung des Kraftwerks Jänschwalde im Jahr 2028, aus dem die Stadt aktuell einen Teil ihrer Fernwärme bekommt. Gleichzeitig reagiere die Stadt mit dem Beschluss auf die aktuellen Rahmenbedingungen der Energiewende, heißt es.
Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 23.12.2024, 19:35 Uhr
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