Pilsener Reverse in Berlin
Das Deutsche Historische Museum (DHM) hat die sogenannte Pilsener Reverse und zwei weitere Urkunden mit Originalhandschriften aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges erworben. "Dies ermöglicht uns auch, die dringend notwendige Restaurierung dieser einzigartigen Urkunden durchzuführen, um sie unserem Publikum in bestmöglichem Zustand präsentieren zu können", sagte der Präsident der Stiftung Deutsches Historisches Museum, Raphael Gross, am Dienstag in Berlin. In der künftigen Ständigen Ausstellung über die deutsche Geschichte, die derzeit vom DHM entwickelt wird, könnten sie von zentraler Bedeutung für die Zeit des Dreißigjährigen Krieges sein.
Beim ersten Pilsener Revers handelt es sich um eine Urkunde des Feldmarschalls Christian Freiherr von Ilow (1585 - 1634) mit Ergebenheitsadresse und Treueschwur an den Feldherren Albrecht von Wallenstein, die von 47 kaiserlichen Regimentsinhabern und Offizieren am 12. Januar 1634 unterzeichnet wurde. Das Revers ist als Auslöser für die Ermordung Albrecht von Wallensteins in die deutsche Geschichte eingegangen.
Daneben konnten vom DHM das sogenannte zweite Pilsener Revers vom 20. Februar 1634 (eine Urkunde Albrecht von Wallensteins mit Treuebekenntnis an Kaiser Ferdinand II. und Unterschriften von 32 Regimentsinhabern und Offizieren) sowie die sogenannte Vota vom 19. Februar 1634 (ein Protokoll zum sogenannten zweiten Pilsener Revers mit Eidesformeln von 32 Regimentsinhabern und Offizieren der kaiserlichen Armee) erworben werden.
Die Manuskripte werden künftig als nationales Kulturgut erstmals von einer öffentlichen Institution aufbewahrt.
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