rbb24
  1. rbb|24
  2. Panorama
Quelle: DPA/Steffen Tzscheuschner

Täter nur selten zu fassen

Zahl der Ermittlungsverfahren zu Kfz-Bränden ist in Berlin gestiegen

Die Zahl der Ermittlungen zu Brandstiftungen an Autos in Berlin ist auf einen Höchststand der vergangenen Jahre geklettert. 2024 wurden bis Mitte Dezember 422 Ermittlungsverfahren zu derartigen Brandanschlägen eingeleitet, wie aus einer Antwort von Senat und Polizei auf eine AfD-Anfrage hervorgeht. Täter wurden selten gefasst.

Unter den 422 Ermittlungsverfahren waren nach Einschätzung der Polizei nur 22 Fälle von Brandstiftungen durch Extremisten, überwiegend von Linksextremisten.

400 Ermittlungsverfahren galten Brandstiftungen, hinter denen andere Motive standen, etwa Vandalismus, persönliche Motive wie Rache oder Versicherungsbetrug. Aufsehen erregten Brandanschläge auf Autos vor Berliner Gefängnissen, wo teils auch Justizbeamte parkten.

In den beiden Vorjahren lagen die Zahlen unter 400. Im Jahr 2021 allerdings waren es 410 Ermittlungsverfahren, von denen 68 Fälle als politisch motiviert eingestuft wurden.

Treptow-Köpenick

Mehrere Fahrzeuge brennen in Baumschulenweg

Mehr Ermittlungen, weniger politisch motivierte Taten

Die Zahl der angezündeten Autos liegt noch deutlich höher, weil in vielen Fällen von Brandstiftungen und Ermittlungsverfahren der oder die Täter gleich mehrere Fahrzeuge anzündeten. Dazu kommen noch weitere Autos, die nicht direkt angezündet, aber durch die Hitze anderer brennender Fahrzeuge leicht oder stark beschädigt wurden.

Wie viele Fahrzeuge im vergangenen Jahr in der Stadt durch Brände zerstört wurden, blieb offen. 2023 und 2022 lag die Zahl der ausgebrannten Fahrzeuge in Berlin bei rund 570. Im Jahr davor, 2021, waren es noch mehr als 700. Für 2024 lagen noch keine Zahlen vor.

Im vergangenen Jahr ermittelte die Polizei in 56 Fällen der nicht-politischen Taten einen oder mehrere mutmaßliche Brandstifter. Bei den Anschlägen mit politischem Hintergrund wurden nur in zwei Fällen Verdächtige ausfindig gemacht. Die Zahlen in den Vorjahren lagen in ähnlichen Größenordnungen.

Klimabewegung laut Polizei nicht involviert

Auf eine Frage der AfD zur möglichen Gewalt durch Klimaschützer antwortete die Senatsinnenverwaltung: "Eine Radikalisierung hin zur Begehung von Straftaten wie Brandstiftungen an Kfz durch Gruppen der Klimabewegung ist durch die Polizei Berlin derzeit nicht zu erkennen."

Sendung:

Artikel im mobilen Angebot lesen