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Video: rbb|24 | 25.03.2025 | Material: Katharina Seeger & Maciej Woloszkac | Quelle: Katharina Seeger

Berlin und Brandenburg

Leuchtende Spirale am Nachthimmel wohl durch Raketen-Treibstoff ausgelöst

Ungewöhnliches Himmelsspektakel am Montagabend: Mehrere Menschen beobachten eine leuchtende Spirale am Nachthimmel über Berlin und Brandenburg. Zu verdanken haben die Verwunderten die Aussicht wohl mal wieder Tech-Milliardär Elon Musk.

Ein mysteriöses Objekt am Nachthimmel hat am Montagabend bei vielen Menschen in Berlin und Brandenburg Verwunderung ausgelöst. So posteten mehrere User auf Instagram Bilder einer leuchtenden, silbrig-bläulichen Spirale, welche einer Galaxie ähnelte. Dazu fragten sich einige von ihnen, auch auf den sozialen Kanälen von rbb|24, was das wohl gewesen sei.

Auf rbb-Nachfrage lieferte der Leiter des Centralen Erforschungsnetzes außergewöhnlicher Himmelsphänomene (CENAP), Hansjürgen Köhler, am Dienstagmorgen eine mögliche Erklärung. Demnach handelte es sich um Treibstoff einer Space-X-Rakete, die am Montagabend gestartet war. "Wenn der Treibstoff austritt, gibt es Verwirbelungen. Dann wird er von der Sonne angestrahlt. Das führt dann zu diesem Phänomen und ist sichtbar am Himmel", so Köhler.

Tatsächlich hob am Montagabend eine Falcon-9-Rakete des Weltraumunternehmens von US-Milliardär Elon Musk von Florida aus ab, wie das Unternehmen auf sozialen Medien bekanntgab. Köhler zufolge startete die Rakete mit einem Satelliten an Bord gegen 18:48 Uhr mitteleuropäischer Zeit, ab 21:00 Uhr habe es Sichtungen über Deutschland gegeben. Bis zum Dienstagmorgen habe er über 200 Meldungen dazu erhalten.

Auch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) schrieb bei Bluesky am Dienstagmorgen, dass Zeitpunkt des Raketenstarts und die Sichtungen zusammenpassen würden.

Paar im Polarlicht im Branitzer Park (Quelle: Fotostand/Weiland)

Himmelsphänomene 2025

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Sternschnuppen, Polarlichter und sogar ein gut sichtbarer Komet: In diesem Jahr war ganz schön viel los am Himmel über Berlin und Brandenburg. Simon Plate vom Planetarium Potsdam stellt aber auch ein interessantes Jahr 2025 in Aussicht.

Ein Sprecher des Weltraumkommandos der Bundeswehr im nordrhein-westfälischen Uedern bestätigte die Vermutungen. Über den Start der Rakete sei das Kommando vorab informiert worden. Offensichtlich sei aus der zweiten Stufe der Rakete überschüssiger Treibstoff abgelassen worden. Da die Rakete rotiere, habe sich ein spiralförmiges Bild gezeigt. Das Gas bleibe dabei wegen der dünnen Atmosphäre in gut 100 Kilometern Höhe recht lange stabil und sei auch am Abend noch sichtbar gewesen, weil es in der Höhe Reste von Sonnenlicht gebe.

Bei der Falcon 9 wird die erste Raketenstufe - der sogenannte Booster - wieder gelandet. Diese Stufe sei südöstlich von Madagaskar wieder in die Atmosphäre eingetreten, sagte der Bundeswehr-Sprecher. Die zweite Raketenstufe verglüht später.

Bereits vor zwei Jahren hatte eine solche leuchtende Spirale am Nachthimmel über Alaska Staunen ausgelöst. Auch damals führte Don Hampton vom Geophysikalischen Institut der University of Alaska Fairbank ausgetretenen Raketentreibstoff als Grund an [geo.de].

Erst vor einigen Wochen hatten verglühende Teile einer Raketenstufe für beeindruckende Bilder am Nachthimmel gesorgt. Dabei hatte es sich um den unkontrollierten Wiedereintritt eines Teils einer Falcon-9-Rakete des Raumfahrtunternehmens SpaceX in die Atmosphäre gehandelt, wie ein Sprecher des Weltraumkommandos der Bundeswehr mitteilte.

Sendung: rbb 88,8, 25.03.2025, 7:30 Uhr

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