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Video: rbb24 Abendschau | 17.03.2025 | U. Wichert | Quelle: dpa/Soeren Stache

Prozess nach 30 Jahren

Mutmaßliche Linksextremisten gestehen Anschlagsplan in Berlin

1995 sollen drei Männer einen Anschlag auf einen Gefängnisbau in Berlin geplant haben. Sie flogen auf und flohen für 30 Jahre. Im Prozess haben nun zwei von ihnen die Pläne gestanden. In Aussicht steht für sie ein Leben in Freiheit.

30 Jahre nach einem gescheiterten Sprengstoffanschlag in Berlin läuft der Prozess auf Bewährungsstrafen für zwei mutmaßliche damalige Linksextremisten hinaus.

Der Vorsitzende Richter am Berliner Kammergericht schlug am Beginn des ersten Verhandlungstages am Montag eine sogenannte Verständigung zwischen Anklägern und Angeklagten vor. Danach sei eine Gefängnisstrafe zwischen einem Jahr und zehn Monaten und zwei Jahren, ausgesetzt zur Bewährung, für die beiden Angeklagten möglich, wenn sie Geständnisse ablegten.

Rückkehr aus Venezuela

30 Jahre nach gescheitertem Anschlag auf Gefängnis: Zwei Männer vor Gericht

Vor dem Kammergericht müssen sich ab Montag zwei Männer verantworten, die einen Sprengstoffanschlag auf ein Gefängnis in Berlin geplant haben sollen. Die Angeklagten sind für den Prozess aus Venezuela nach Berlin zurückgekehrt - nach 30-jähriger Flucht. Von Ulf Morling

Rückkehr nach 30 Jahren in Südamerika

Auch die Untersuchungshaft solle dann umgehend beendet werden, sagte der Richter. Die Angeklagten könnten demnach das Gefängnis verlassen. Bundesanwaltschaft und Verteidiger stimmten zu. Die beiden Verteidiger verlasen kurze Geständnisse von Peter K. (65) und Thomas W. (62), die nach 30 Jahren Flucht, Untertauchen und Exil in Südamerika in der vergangenen Woche aus Venezuela nach Deutschland zurückgekehrt waren.

Dem Prozess vorausgegangen waren laut Rechtsanwalt Lukas Theune Gespräche über die jetzt vorgestellte Verständigung. Solche Absprachen im Strafprozess sind in geeigneten Fällen zulässig. Sie sollen vor allem die Arbeitsbelastung der Justiz mindern, bieten aber auch Angeklagten Vorteile.

Rückkehr aus Venezuela

Jahrelang flüchtige Linksextremisten am BER festgenommen

Die mutmaßlichen früheren Linksextremisten Peter K. und Thomas W. sollen in den 1990er Jahren einen Anschlag in Berlin geplant haben. Später tauchten sie in Venezuela unter. Nun kehrten sie für einen Prozess zurück. Bei der Einreise wurden sie am BER festgenommen.

Urteil im April erwartet

Der Prozess soll nach aktuellem Stand noch weitere drei Verhandlungstage dauern und im April mit dem Urteil enden.

Laut ihrem Geständnis planten Peter K. und Thomas W. und ein inzwischen gestorbener Komplize im April 1995 den Anschlag auf das im Bau befindliche Abschiebegefängnis in Berlin-Grünau. Dafür füllten sie mehr als 120 Kilogramm Sprengstoff in Propangasflaschen. Zum Anschlag kam es nicht: Auf einem Parkplatz in der Nähe der Haftanstalt sollten die Bomben umgeladen werden - doch eine zufällig vorbeifahrende Polizeistreife kam dazwischen. Die Männer flüchteten.

Sendung: rbb24 Inforadio, 17.03.2025, 13:23 Uhr

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