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Quelle: C. Brandl

#Wiegehtesuns | Schüler und Schauspieler aus Berlin

"Ohne Corona wäre ich als Whitney Houstons Sohn auf Europa-Tournee gegangen"

Dominic ist 13 Jahre alt und schauspielert. Ohne Corona hätte er bei einer Europa-Tournee des Musicals "Bodyguard" vor einem Riesenpublikum auf der Bühne gestanden. Doch das fiel ins Wasser. Trotzdem ist der Berliner guter Dinge. Ein Gesprächsprotokoll.

Das Coronavirus stellt unser Leben auf den Kopf. In der Serie #Wiegehtesuns? erzählen Menschen, wie ihr Alltag gerade aussieht – persönlich, manchmal widersprüchlich und kontrovers. rbb|24 will damit Einblicke in verschiedene Gedankenwelten geben und Sichtweisen dokumentieren, ohne diese zu bewerten oder einzuordnen. Sie geben nicht die Meinung der Redaktion wieder.

Dominic geht in die achte Klasse einer internationalen Schule in Berlin-Wilmersdorf und lebt auch dort in der Nähe. Der 13-Jährige schauspielert neben der Schule und spielt im Hauptcast der ZDF-Web-Serie "ECHT" mit.

Ich bin Dominic und bin 13 Jahre alt. Ich besuche die achte Klasse einer internationalen Schule in Berlin-Wilmersdorf. Und da in der Nähe lebe ich auch.

Ich sehe alles, was Corona betrifft, ganz locker. Ich habe glücklicherweise keine Probleme mit meiner Familie, wir hatten schon vorher ein gutes Verhältnis. Aber meine Mutter arbeitet doch relativ viel. Wegen Corona macht sie jetzt oft Home-Office und so sehen wir uns mehr und können mehr Zeit miteinander verbringen. Wir leben in einer relativ großen Wohnung. Ich kann und konnte also, wenn mein Vater parallel zu mir Video-Calls hat, in einem anderen Raum in Ruhe meine Schul-Calls machen.

#Wiegehtesuns? | Der Grundschüler

"Manchmal haben mich die vielen Veränderungen durcheinandergebracht"

Präsenzunterricht, Homeschooling, Videokonferenzen, Wechselunterricht, Masken, Tests - zum Ferienstart blickt der elfjährige Lunes aus Königs Wusterhausen auf ein turbulentes Schuljahr zurück. Ein Gesprächsprotokoll.

"Ich bin tatsächlich immer früher aufgewacht, als ich musste"

Ich sorge mich auch nicht wirklich. Ich hatte bisher noch keinen positiven Corona-Test und war auch noch nicht einmal in Quarantäne. Ich habe außerdem jetzt gerade meine erste Impfung bekommen. Ich habe da gar nicht lange überlegen müssen. Als die Stiko die Impfung für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren empfohlen hat, habe ich mich direkt dafür entschieden. Viele meiner Freunde wurden schon geimpft. Und so fühle ich mich jetzt auch dahingehend sicher.

Die Lockdowns mit den Schulschließungen waren anfangs aber schon echt ungewohnt. Auch, weil mein Schlafrhythmus sich verändert hat. Ich bin tatsächlich immer früher aufgewacht, als ich musste. Ich hätte deutlich länger schlafen können, denn es fiel ja der Schulweg weg. Die Umstellung dauerte, aber ich habe mich dann gut an alles gewöhnt. Obwohl ich es natürlich traurig fand, dass ich meine Freunde nicht sehen konnte. Bei der Video-Call-Software, die wir benutzt haben, kann man leider noch nicht mal private Chats nutzen. Das war dann alles sehr von der Schule und den Lehrern bestimmt. Blöd war auch, dass natürlich alle AGs weggefallen sind.

Der 13-Jährige Dominic aus Berlin ist nicht nur Schüler, sondern auch Schauspieler (Bild-Quelle: C. Brandl) | Quelle: C. Brandl

"Wir haben dafür immerhin fünf Monate geprobt"

Immerhin gingen Schauspiel, Tanzen und Gesang privat für mich weiter. Ich habe schon ziemlich viel Bühnenerfahrung – aber das war vor Corona. Eigentlich hätte ich auch bei einem Musical mitgemacht. Ich hätte in 'Bodyguard' den Sohn von Whitney Houston gespielt. Da wäre ich sogar mit dem Ensemble auf eine Europa-Tournee gegangen. Aber das konnte wegen Corona nicht stattfinden. Es wurde zwei Wochen vor der Premiere im Berliner Admiralspalast abgesagt. Hätte es stattgefunden, wäre mein Vater als Aufsichtsperson mitgekommen. Von der Schule hätte ich Aufgaben bekommen und die hätte ich in meinen Pausen erledigen müssen. Ich war am Anfang schon traurig, dass das nicht geklappt hat. Wir haben dafür immerhin fünf Monate geprobt. Andererseits dachte ich später, dass es vielleicht für mich auch ein bisschen zu früh gewesen wäre und ich zu jung war. Auch, um vor so einem Riesenpublikum zu stehen.

#Wiegehtesuns | Der Oberstufenschüler

"Natürlich fühle ich mich ausgebremst"

Eigentlich wäre Karl jetzt in Kanada, aber mit dem Auslandsjahr hat es für den Schüler aus Wriezen nicht geklappt - wegen Corona. Stattdessen saß er sechs Monate im Home-Schooling. Der Präsenzunterricht ist für ihn seit Langem ein Schritt nach vorn. Ein Gesprächsprotokoll.

Jetzt spiele ich in einer ZDF-Serie namens "ECHT" mit. Ich spiele einen elfjährigen Jungen aus einer Jungs-Gang. Da geht es viel um das Thema Freundschaft.

Für die Zukunft wünsche ich mir wirklich, dass es keinen weiteren Lockdown mehr gibt. Es wäre auch toll, wenn die Maskenpflicht wegfiele und einfach alles wieder normal werden würde.

Sendestart "ECHT" : ab 11. September in der ZDF-Mediathek und in der ZDFtivi-App [Externer Link].

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