Gesundheitssenatorin will an Masken in Kliniken und Praxen festhalten
In der Debatte um die verbleibenden Maßnahmen in der Corona-Pandemie hat Berlins Gesundheitssenatorin Ulrike Gote (Grüne) dafür ausgesprochen, die Maskenpflicht in bestimmten Bereichen beizubehalten.
"Wir lockern jetzt beim ÖPNV. Aber wir sollten, was den Gesundheitsbereich wie Arztpraxen oder Pflegeeinrichtungen angeht, die Maskenpflicht für Besucher:innen oder Externe noch bis zum Frühjahr beibehalten", sagte sie der rbb Abendschau. Es gehe um vulnerable Gruppen in den Einrichtungen, die an einer Infektion eventuell stärker erkranken würden als andere. "Die müssen wir weiterhin schützen." In Bussen und Bahnen endet die Maskenpflicht zum 2. Februar.
Im Nahverkehr ist die Maskenpflicht in zahlreichen Bundesländern bereits Geschichte - die Forderungen für eine Anpassung der Regelung im Fernverkehr wurde zuletzt stetig lauter. Nun reagiert Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach.
Landesärztekammer Brandenburg: Besonders vulnerable Gruppen schützen
Ähnlich äußerte sich in Brandenburg der Präsident der Landesärztekammer, Frank-Ullrich Schulz. "Ich bin nach wie vor der Meinung, dass in Arztpraxen und Krankenhäusern die Maskenpflicht auch über den 2. Februar hinaus beibehalten werden sollte", sagte Schulz am Montag rbb24 Brandenburg Aktuell. "Dort halten sich besonders vulnerable Gruppen auf, die besonders gefährdet sind zu erkranken, und die sollten wir schützen."
Menschen, die noch nicht wissen, dass sie sich mit dem Coronavirus angesteckt haben, könnten ohne die Maskenpflicht schneller andere anstecken, so Schulz. "Vielleicht kann auch der Arzt mal infiziert sein. Wenn der keine Maske trägt, besteht auch das Risiko, dass der seinen Patienten ansteckt."
Die Gefahr einer erneuten massiven Coronawelle stufte Schulz als gering ein. "Es heißt, es geht in eine endemische Phase über, keine Pandemie mehr", so der Präsident der Landesärztekammer.
Corona scheint langsam an Bedeutung zu verlieren. Allerdings nimmt die Zahl derjenigen nicht ab, die auch Monate nach der eigentlichen Erkrankung unter massiven Symptomen leiden – genannt: Long Covid. Wird genug für sie getan in Brandenburg? Von Ismahan Alboga und Amelie Ernst
Kassenärztliche Bundesvereinigung fordert Ende der Maskenpflicht
Zuvor hatte die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) die bundesweite Aufhebung der Maskenpflicht in den Arztpraxen gefordert. KBV-Chef Andreas Gassen sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND), er halte es für "folgerichtig, die Maskenpflicht in Arztpraxen und anderen medizinischen Einrichtungen aufzuheben, wie das Bayern nun angekündigt hat".
Den anderen Bundesländern empfahl er, sich diesem Schritt anzuschließen. Die pandemische Lage sei vorbei, so Gassen. In Bayern müssen ab dem 1. Februar Beschäftigte in Arztpraxen keine Masken mehr tragen, das hatte das Gesundheitsministerium in der vergangenen Woche angekündigt. Aufgrund der bundesrechtlichen Regelungen besteht aber weiterhin eine Maskenpflicht für Patienten und Besucher in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und Arztpraxen.